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In einem besorgniserregenden Vorfall in Berlin-Mitte kam es am späten Dienstagabend zu einem teilweisen Einsturz des Dachs eines Veranstaltungsschiffs, die „MS Heimatland“, an der Fischerinsel. Der Vorfall ereignete sich während eines Konzerts, das zu diesem Zeitpunkt auf dem Schiff stattfand. Insgesamt befanden sich schätzungsweise 120 Personen an Bord, darunter zahlreiche Gäste, die den Auftritt einer dänischen Musikerin genossen.

Die Berliner Feuerwehr berichtete, dass bei dem Unglück vier Personen schwer verletzt wurden, während fünf weitere Leichtverletzte zu beklagen waren. Zunächst berichteten die Einsatzkräfte von bis zu 26 Leichtverletzten, was jedoch später korrigiert wurde. Die Verletzten wurden umgehend in umliegende Krankenhäuser gebracht, während die Feuerwehr mit einem Großaufgebot von etwa 70 Einsatzkräften vor Ort war, um die Situation unter Kontrolle zu bringen und nach möglichen weiteren Opfern zu suchen.

Die genaue Ursache des Dacheinsturzes ist bislang unklar. Das Dach, über dem der Laderaum des Schiffs abgedeckt war, bestand aus einer großen Metallplatte, die laut dem Schiffsbetreiber Petr Hošek eine Größe von etwa einem mal sieben Metern hatte. Der Betreiber wies darauf hin, dass das Betreten des Dachs ausdrücklich verboten sei, da es nicht tragfähig sei. Augenzeugen berichteten jedoch, dass während des Konzerts viele Menschen auf dem Dach saßen, was möglicherweise zu dem Unglück beigetragen hat. Einer der Zeugen äußerte gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass das Dach nicht besonders stabil wirkte, und dass der Einsturz unmittelbar nach dem Ende eines Musikstücks geschah.

Die Polizei hat Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung aufgenommen. Bislang wurden neun Frauen im Alter von 22 bis 30 Jahren sowie drei Männer im Alter von 24, 26 und 31 Jahren verletzt. Zwei Frauen mussten aufgrund ihrer Verletzungen stationär in einem Krankenhaus behandelt werden. Die Feuerwehr und die Polizei waren mit umfangreichen Suchmaßnahmen beschäftigt, um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Personen im Wasser oder am Ufer in Gefahr befanden. Schließlich wurde berichtet, dass keine weiteren Verletzten im Wasser gefunden wurden.

Das Veranstaltungsschiff „MS Heimatland“ ist ein historisches Schiff, das im Jahr 1910 als Lastkahn gebaut wurde und ursprünglich Kohlen transportierte. Das Schiff war seit seiner Umnutzung als Veranstaltungsort in den letzten Jahren immer wieder im Einsatz, um verschiedene Events zu veranstalten. Der Betreiber des Schiffs gab an, dass die letzte technische Überprüfung im August 2024 stattfand und dabei keine Mängel an der nun eingestürzten Abdeckung festgestellt wurden. Der Vorstand des Historischen Hafens, dem das Schiff gehört, drückte sein Bedauern über den Vorfall aus und räumte ein, dass die Sicherheit der Gäste an oberster Stelle stehen müsse.

Die „MS Heimatland“ wird als Veranstaltungsort für ein breites Spektrum an kulturellen Events genutzt, die von Konzerten über Partys bis hin zu privaten Feiern reichen. Das Schiff bietet verschiedene Räume, darunter eine Bühne mit Tanzfläche und einen Galerieraum, die für Events angemietet werden können. Die Vermietung des Schiffs wird von Petr Hošek betrieben, der sich zum Zeitpunkt des Unglücks im Ausland aufhielt.

Angesichts der Umstände und der Schwere des Vorfalls werden nun alle kommenden Veranstaltungen auf dem Schiff bis zur Klärung der genauen Hintergründe des Unglücks abgesagt. Die Ermittlungen der Polizei und der Feuerwehr dauern an, um die genauen Ursachen des Dacheinsturzes zu untersuchen und mögliche Sicherheitsmängel zu identifizieren.

Dieser Vorfall wirft auch Fragen zur Sicherheit historischer Schiffe auf, die für Veranstaltungszwecke genutzt werden. Während Veranstaltungen auf Wasserfahrzeugen immer Anziehungspunkt für zahlreiche Gäste sind, bleibt es wichtig, dass Betreiber strikte Sicherheitsvorkehrungen einhalten, um solche tragischen Unfälle zu vermeiden. Der Vorfall an der Fischerinsel wird sicherlich eine detaillierte Untersuchung der Sicherheitspraktiken und der strukturellen Integrität solcher Schiffe zur Folge haben.

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 in Kategorie: 
Kultur

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