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Neue Imagekampagne für Berlin

Neue Imagekampagne für Berlin: „Wir können unfreundlich, aber auf die nette Art“

Der Berliner Senat hat eine neue Werbekampagne ins Leben gerufen, die unter dem Motto „Wir können unfreundlich, aber auf die nette Art“ steht. Diese Initiative soll dazu beitragen, „Zuversicht in die Stadt zu tragen“, so Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner. Die Kampagne wird auf etwa 1500 Plakaten in der Stadt präsentiert und zielt darauf ab, den Zusammenhalt unter den Berlinerinnen und Berlinern zu fördern, insbesondere in angespannten Zeiten.

Inhalte der Kampagne

Die neuen Slogans, die im Rahmen der Kampagne verwendet werden, sind vielfältig und spiegeln die berlinerische Mentalität wider. Neben dem bereits genannten Motto sind auch andere Sprüche geplant, wie zum Beispiel: „Was wir hier von Mauern halten, wisst ihr ja schon.“ Insgesamt soll es 16 verschiedene Slogans geben, die auf Plakaten in der Stadt präsentiert werden.

Sprachliche Vielfalt

Ein bemerkenswerter Aspekt der Kampagne ist die Mehrsprachigkeit. Die Slogans werden nicht nur auf Deutsch, sondern auch in anderen Sprachen wie Türkisch, Polnisch, Englisch, Russisch, Arabisch und Ukrainisch zu sehen sein. Ein Beispiel für einen englischen Slogan lautet: „We love this city. That’s why we put a ring on it.“ Dieser Spruch spielt sowohl auf die Ringbahn als auch auf einen bekannten Song der Musikerin Beyoncé an und zeigt somit die kulturelle Vielfalt Berlins.

Kosten der Kampagne

Die Gesamtinvestition für die Kampagne beläuft sich auf 1,5 Millionen Euro. Davon entfallen 800.000 Euro auf das Land Berlin, während 700.000 Euro aus dem Netzwerk „Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie“ stammen, das sowohl von privaten als auch öffentlichen Unternehmen unterstützt wird. Stefan Franzke, Geschäftsführer von Berlin Partner, betont, dass „Berlin eine Marke ist und eine Marke geführt werden muss“.

Soziale Medien und weitere Initiativen

Zusätzlich zu den Plakaten wird es eine Social-Media-Kampagne unter dem Titel „Faces of Berlin“ geben. Menschen, viele von ihnen ehrenamtlich tätig, werden ihre Perspektiven auf die Stadt und ihre Bewohner präsentieren. Um den 9. November, dem Jahrestag des Mauerfalls, sollen zudem Videos veröffentlicht werden, die sich mit der Geschichte und der Entwicklung Berlins auseinandersetzen.

Kreativer Ansatz

Die Agentur Dojo Berlin, die für die Gestaltung der Kampagne verantwortlich ist, verfolgt einen anderen Ansatz als frühere Stadtmarketing-Initiativen. Laut Dominic Czaja, Geschäftsführer der Agentur, soll die Kampagne „ein bisschen mehr Ecke, ein bisschen mehr Kante“ zeigen. Sie will provokant sein und zu Diskussionen anregen, was den kreativen Charakter der Stadt widerspiegelt. Markus Hensgen, der Kreativchef der Agentur, erklärte, dass die Entscheidung, auf Bilder zu verzichten und stattdessen textlastig zu arbeiten, bewusst getroffen wurde, um keine Interpretation der Slogans vorwegzunehmen.

Werbung außerhalb Berlins

Die Kampagne wird nicht nur in Berlin selbst beworben, sondern auch in 13 weiteren Städten Deutschlands. In München beispielsweise wird auf Plakaten stehen: „Hier ziehen Bayern die Lederhosen aus. Berlin.“ In Stuttgart wird ein ähnlicher Slogan verwendet, der die Verbindung zwischen den Städten verdeutlichen soll.

Rückblick auf vorherige Kampagnen

Die neue Kampagne ersetzt die vorherige Initiative „Wir sind ein Berlin“, die im August 2020, kurz nach Beginn der Corona-Pandemie, ins Leben gerufen wurde. Diese Kampagne hatte den vorherigen Slogan „be Berlin“ abgelöst, der im Jahr 2008 eingeführt wurde. Der Wandel in der Marketingstrategie zeigt die Anpassungsfähigkeit Berlins an neue gesellschaftliche Herausforderungen und den Wunsch, eine positive und einladende Atmosphäre zu schaffen.

Fazit

Insgesamt zeigt die neue Imagekampagne für Berlin das Bestreben der Hauptstadt, ihren ganz eigenen Charakter zu betonen und gleichzeitig eine Botschaft der Zuversicht und des Zusammenhalts zu verbreiten. Mit einer Mischung aus cleveren Slogans und einem kreativen Ansatz, der die Vielfalt der Stadt widerspiegelt, zielt die Kampagne darauf ab, sowohl Einheimische als auch Besucher zu erreichen. Die Reaktionen auf die Kampagne werden mit Sicherheit unterschiedlich ausfallen, doch sie spiegelt die lebendige und dynamische Natur Berlins wider.

Quelle: Der Tagesspiegel

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 in Kategorie: 
Kultur

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