Pankow: Berliner Senat plant klimaneutrales Gewerbegebiet in Buchholz Nord

Der Berliner Senat hat Pläne vorgestellt, ein klimaneutrales Gewerbegebiet in Französisch Buchholz im Bezirk Pankow zu entwickeln. Diese Initiative ist Teil einer umfassenden Strategie, die darauf abzielt, die wirtschaftliche Entwicklung der Region voranzutreiben und gleichzeitig umweltfreundliche Standards zu etablieren.

Hintergrund der Entwicklung

Das Gewerbegebiet Buchholz Nord umfasst eine Fläche von etwa 190 Hektar und wurde ursprünglich dazu vorgesehen, als Standort für ein Großunternehmen vermarktet zu werden. Allerdings zogen sich die potenziellen Investoren in der Vergangenheit zurück, was den Senat dazu veranlasste, seine Strategie zu überdenken. Anstelle eines Großprojekts soll das Gebiet nun kleinteilig besiedelt werden, um kleinen und mittelständischen Unternehmen eine Ansiedlung zu ermöglichen.

Klimaneutralität als zentrales Ziel

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat in der Bezirksverordnetenversammlung einen Antrag gestellt, das Gewerbegebiet als Vorzeigeprojekt für Klimaneutralität zu gestalten. Die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Christiane Heydenreich, erklärte, dass die vollständige Neuentwicklung des Gebiets eine hervorragende Gelegenheit biete, Klimaschutz und Verkehrswende bereits in der Planungsphase zu integrieren.

Nachhaltige infrastrukturelle Erschließung

Ein zentrales Anliegen ist die Schaffung eines nachhaltigen, energieeffizienten und klimaneutralen Gewerbestandorts. Ein Erschließungskonzept soll sicherstellen, dass die dort Beschäftigten bequem mit der S-Bahn zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Zudem ist geplant, dass die Unternehmen über die Schiene beliefert werden. Bei der Planung muss auch berücksichtigt werden, dass das Gebiet an zwei Naturschutzgebiete grenzt.

Unterstützung für benachteiligte Betriebe

Ein weiterer Punkt, den die Bündnisgrünen anführen, ist die Unterstützung von Gewerbebetrieben, die aufgrund steigender Mieten aus der Innenstadt verdrängt werden. Diese Betriebe sollen im neuen Gewerbegebiet einen Platz finden. Der Antrag verweist auf das bereits im vergangenen Jahr erarbeitete "Entwicklungskonzept Buchholz-Nord", das viele der geforderten Maßnahmen umfasst.

Die Rolle des Bezirks und der Senatsverwaltung

Die Verantwortung für die Entwicklung des Gewerbegebiets soll an die Senatsverwaltung für Wirtschaft übertragen werden. Christiane Heydenreich betont, dass diese Übertragung sinnvoll sei, da der Bezirk die Herausforderungen alleine nicht bewältigen könne. Gleichzeitig müsse jedoch sichergestellt werden, dass der Bezirk weiterhin an den Entscheidungsprozessen beteiligt bleibt und die im Konzept formulierten klimapolitischen Ziele konsequent umgesetzt werden.

Erhaltung der Naturräume

Ein bedeutender Aspekt der Diskussion ist die Erhaltung der benachbarten Landschafts- und Naturschutzgebiete. Die Bezirksverordnete fordert, dass die Qualität dieser Erholungsgebiete nicht beeinträchtigt wird. Daher ist es notwendig, dass die Expertise des Bezirks weiterhin in die Planungsprozesse einfließt, insbesondere wenn es darum geht, lärmende Gewerbeansiedlungen zu prüfen.

Ausblick auf die weitere Entwicklung

Die Bezirksverordnetenversammlung hat entschieden, sich zunächst in den Ausschüssen für Wirtschaft sowie Stadtentwicklung mit dem Antrag zu befassen, bevor darüber abgestimmt wird. Dies zeigt, dass es noch einige Schritte zu gehen gibt, bevor die Pläne für das Gewerbegebiet in die Tat umgesetzt werden können.

Insgesamt bietet die geplante Entwicklung des Gewerbegebiets Buchholz Nord die Chance, einen wichtigen Beitrag zur klimaneutralen Stadtentwicklung Berlins zu leisten. Die Kombination aus wirtschaftlicher Förderung und umweltfreundlicher Planung könnte Modellcharakter für zukünftige Projekte in der Region haben.

Quellen

Der Artikel basiert auf Informationen, die von der Bezirksverordnetenversammlung Pankow und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bereitgestellt wurden.

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