Der Berliner Bezirk Pankow kämpft mit erheblichen Schwierigkeiten, seine Bildungsinfrastruktur zu modernisieren und an die wachsenden Schülerzahlen anzupassen. Schon 2014 berichtete die Berliner Morgenpost über den schlechten Zustand der Elisabeth-Christinen-Grundschule, wo herabfallende Fassadenteile die Errichtung eines Bauzauns notwendig machten. Fast ein Jahrzehnt später ist die Sanierung von Schulen im Bezirk immer noch ein dringendes Problem.

Wie die Morgenpost am 21.12.2024 berichtete, besteht in Pankows Schulen enormer Sanierungsbedarf. Exemplarisch dafür steht die Elizabeth-Shaw-Grundschule, deren Hauptsanierung sich aufgrund von Verzögerungen voraussichtlich bis Herbst 2027 hinziehen wird. Angesichts der hohen Schülerzahlen im Bezirk verschärft dies die Situation zusätzlich.

Die Süddeutsche Zeitung thematisierte am 23.08.2018 die allgemeine Problematik maroder Berliner Schulen und die damit verbundenen Herausforderungen bei der Umsetzung von Sanierungsprojekten. Bauarbeiten dauern oft über den Schulbeginn hinaus an, was zu Unterrichtsausfällen und provisorischen Lösungen führt. Als Ursachen nannte die Zeitung die Altlasten der Hauptstadt, die jahrelange Sparmaßnahmen erforderten, sowie die komplizierten Zuständigkeiten zwischen Land und Bezirken.

Ein Beispiel aus dem Jahr 2018 verdeutlicht die Finanzierungsprobleme bei Schulsanierungen. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtete am 20.08.2018, dass Eltern der Berlin Bilingual School in Friedrichshain die Sanierung ihres Schulgebäudes selbst finanzierten. Durch monatliche Beiträge und einen Kredit trugen sie die Kosten von 5,2 Millionen Euro.

Die Morgenpost berichtete am 22.09.2022 über die kritische Lage am Gymnasium am Europasportpark. Dort gefährden akute Mängel wie brüchige Fenster die Sicherheit der Schüler. Trotz der dringenden Sanierungsbedürftigkeit und der geplanten Nutzung der "Drehscheibe" am Volkspark Friedrichshain als Ersatzstandort ab 2026 ist die Finanzierung der Sanierung weiterhin ungesichert. Bildungsstadträtin Dominique Krössin (Linke) will Schulschließungen und Homeschooling unbedingt vermeiden und versucht, die Sanierung durch eine Notfallanzeige beim Senat zu retten. Der Bezirk Pankow hat zwar Widerspruch gegen die Investitionskürzungen des Senats eingelegt, jedoch wurden die Sanierungen des Gymnasiums am Europasportpark, des Rosa-Luxemburg-Gymnasiums und des Max-Delbrück-Gymnasiums bisher nicht berücksichtigt. Laut Krössin stehen in Pankow rund 6500 Schulplätze und die Schaffung von 1200 zusätzlichen Plätzen auf dem Spiel.

Quellen:

- Berliner Morgenpost (21.12.2024): DIESE bröckelnden Schulen in Pankow werden saniert - Berliner Morgenpost (22.09.2022): Pankower Ruinen-Schule: Stadträtin ruft Notfall aus - Berliner Morgenpost (02.03.2014): Sanierungsfall Schule – Vorsicht, herabstürzende Fassade - Süddeutsche Zeitung (23.08.2018): Berliner Schulen: Das bröckelnde Klassenzimmer - RND (20.08.2018): Berliner Eltern finanzieren Schul-Sanierung mit 700.000 Euro (*Anmerkung: Im Originaltext steht 5,2 Millionen Euro*)
Veröffentlich am 
21/12/2024
 in Kategorie: 
Politik

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