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Parallel-Slalom 1986: Als die Ski-Weltelite auf den Teufelsberg kam Berlin gilt weder als Berg-Region noch als sonderlich schneefest. Trotzdem war der Teufelsberg viele Jahre lang ein Mekka für Ski-Fahrer. 1986 sogar für die weltbesten. Auch wenn nicht alles nach Plan lief. Das Skisportgeschehen in Berlin hatte seine Anfänge bereits in den 1920er Jahren, als der Skiclub Pallas das Skispringen nach Berlin und später den Ski-Sport auf den Teufelsberg brachte. Der Teufelsberg, ein Schuttberg, der zwischen 1950 und 1972 entstand und bis 2015 als der höchste Berg Berlins galt, war damals ein beliebter Ort für Skisportarten wie Skispringen und Abfahrt. Es gab sogar Flutlichtmasten, Schneekanonen und Schlepplifte, und Skikurse wurden angeboten. Die Unterstützung für den Skisport kam damals sogar vom Senat. Doch mit der Zeit verlor der Skisport am Teufelsberg an Bedeutung. Die Sprungschanze wurde 1999 abgerissen und die Ruine der amerikanischen Abhörstation blieb als einziges Überbleibsel auf dem Teufelsberg zurück. Der Höhepunkt des Skisports auf dem Teufelsberg fand jedoch bereits 1986 statt. Am 28. Dezember 1986 fand ein offizieller Wettbewerb im Parallel-Slalom statt, der für Schlagzeilen sorgte. Obwohl das Rennen nicht als Weltcup-Rennen zählte, nahmen Weltklasse-Athleten wie Markus Wasmeier, der spätere Olympiasieger von 1994, daran teil. Das Rennen lockte auch eine große Anzahl von Zuschauern an, obwohl das Wetter mit 4 Grad Celsius und Regen nicht optimal war. Die Piste war mit Kunstschnee präpariert worden und hatte eine Länge von 400 Metern und einen Höhenunterschied von 82 Metern. Am Ende konnte der Österreicher Leonhard Stock überraschend den Wettbewerb gewinnen. Trotz des Erfolgs des Rennens gab es auch Kritik und Schwierigkeiten. Die Veranstaltung lockte nicht so viele Zuschauer an, wie erwartet wurde, und die Veranstalter hatten mit einer doppelt so hohen Besucherzahl gerechnet. Auch das Wetter spielte nicht optimal mit. Dennoch bleibt das Rennen in der Erinnerung der Teilnehmer und Zuschauer als ein besonderes Ereignis. Heutzutage gibt es leider keine Pläne für weitere Skirennen am Teufelsberg. Der Berliner Skiverband sieht aufgrund des Klimawandels keine Möglichkeit für ein erneutes Skirennen und bedauert, dass es nicht mehr Skisportveranstaltungen in Berlin gibt. Dennoch glauben einige Skibegeisterte, dass ein Langlauf- oder Biathlon-Event in Berlin möglich wäre. Die Begeisterung für den Skisport ist in Berlin nach wie vor groß, und es gibt viele Berliner, die regelmäßig alpinen Wintersport betreiben. Einige ehemalige Skisportler und Unterstützer des Skisports am Teufelsberg träumen sogar von einer Skihalle auf dem Teufelsberg. Sie glauben, dass eine Skihalle den Nachwuchs für den Skisport begeistern und auch für Leistungssportler interessant sein könnte. Bisher haben sie ihre Pläne jedoch nicht mit dem Senat geteilt und fühlen sich von der Stadt und den Berliner Forsten im Stich gelassen. Obwohl der Skisport am Teufelsberg heute nicht mehr existiert, bleibt das Parallel-Slalom-Rennen von 1986 ein besonderes Ereignis in der Geschichte des Skisports in Berlin. Es zeigt, dass es auch in einer Stadt wie Berlin, die weder als Berg-Region noch als schneefest gilt, Platz für den Skisport und Weltklasse-Athleten gibt. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft neue Initiativen den Skisport in Berlin wiederbeleben können.
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Sport

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