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„Igitt, da sind Tomaten drauf“: Warum Kinder ihr Pausenbrot verschmähen – und wie Eltern den perfekten Snack finden

Das Pausenbrot ist für viele Eltern ein ständig wiederkehrendes Dilemma. Mit viel Mühe bereiten sie morgens ein gesundes und abwechslungsreiches Brot für ihre Kinder vor, nur um nach der Schule festzustellen, dass das liebevoll gepackte Essen fast unberührt geblieben ist. Ein bekanntes Szenario ist, dass Kinder beim Anblick bestimmter Zutaten wie Tomaten, Gurken oder auch Aufschnitt veräußern: „Igitt, da sind Tomaten drauf!“ Die Frage, warum Kinder ihr Pausenbrot ablehnen, ist nicht neu und wirft spannende Forschungsergebnisse auf.

Die Geschmacksbildung bei Kindern

Die Vorlieben von Kindern sind oft stark ausgeprägt und können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden. Die Geschmacksbildung beginnt bereits im frühen Kindesalter und wird durch genetische Dispositionen, Erfahrungen mit unterschiedlichen Lebensmitteln und kulturelle Einflüsse geprägt. Laut einer Studie, über die von verschiedenen Medien berichtet wurde, neigen Kinder oft dazu, neue und unbekannte Lebensmittel abzulehnen, wenn diese nicht in ihrem gewohnten Spektrum liegen. Dies ist eine normale Entwicklungsphase, die jedoch von Eltern oft frustriert beobachtet wird.

Der Einfluss von Vorbildern

Ein weiterer Aspekt, der die Essgewohnheiten von Kindern beeinflusst, sind die Vorbilder, also die Eltern und Geschwister. Kinder orientieren sich stark an den Essgewohnheiten ihrer Eltern. Wenn diese beispielsweise Gemüse meiden oder ungern probieren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch die Kinder ähnliche Verhaltensweisen zeigen. Dies belegt die Wichtigkeit, als Eltern ein positives Vorbild in Bezug auf gesunde Ernährung zu sein.

Die Bedeutung von Abwechslung

Ein häufig genannter Grund für die Ablehnung von Pausenbroten ist die Monotonie. Kinder suchen nach Abwechslung und sind oft wenig begeistert von immer wiederkehrenden Zutaten. Eine Expertin bemerkt, dass Kinder besonders auf die Präsentation ihrer Snacks reagieren. Ein kreatives und ansprechendes Design des Pausenbrotes kann dazu beitragen, dass die Neugier der Kinder geweckt wird. Eltern sollten versuchen, verschiedene Farben, Formen und Texturen in die Mahlzeiten zu integrieren, um das Interesse der Kinder zu fördern.

Alternative Snackideen

Um das Pausenbrot attraktiver zu gestalten, gibt es zahlreiche Alternativen zu klassischen Brotzutaten. Hier sind einige Vorschläge:

- Wraps mit Hähnchen oder Gemüse - Bunte Obstspieße - Mini-Quiches mit verschiedenen Füllungen - Knäckebrot mit Aufstrichen wie Hummus oder Avocado - Müsliriegel oder selbstgemachte Energiebällchen

Die Rolle von Schule und Umfeld

Das Umfeld spielt eine entscheidende Rolle bei der Ernährung von Schulkindern. In vielen Schulen gibt es mittlerweile Angebote für gesundes Essen in den Pausen, doch nicht alle Kinder nehmen diese Optionen wahr. Der Zugang zu einer Vielzahl von Lebensmitteln und die Möglichkeit, neue Geschmäcker zu entdecken, kann die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Kinder neue Nahrungsmittel akzeptieren. Schulen könnten auch durch Workshops oder Projekte das Bewusstsein für gesunde Ernährung stärken.

Das Pausenbrot als Teil der Erziehung

Die Verweigerung des Pausenbrotes sollte von Eltern nicht als Misserfolg gewertet werden. Es ist Teil des Lernprozesses, den Kindern verschiedene Lebensmittel schmackhaft zu machen. Durch regelmäßige und geduldige Angebote können Eltern die Akzeptanz von gesunden Snacks fördern. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Kommunikation mit den Kindern über ihre Vorlieben: Warum mögen sie bestimmte Dinge nicht? Was würde ihnen besser schmecken? Solch ein Austausch kann wertvolle Hinweise geben, um das Snack-Angebot besser an die Bedürfnisse des Kindes anzupassen.

Fazit

Das Pausenbrot ist mehr als nur eine Nahrungsaufnahme für Kinder – es ist ein Teil ihrer Identität und ihres sozialen Lebens in der Schule. Eltern, die sich die Zeit nehmen, die Vorlieben und Abneigungen ihrer Kinder zu verstehen, können einen großen Beitrag zur Förderung einer gesunden Ernährung leisten. Die Herausforderungen beim Pausenbrot sind vielfältig, doch mit Kreativität, Geduld und einem offenen Ohr können Eltern und Kinder zusammen die Lösung finden, die beiden Seiten Freude bereitet.

Quellen: Tagesspiegel

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 in Kategorie: 
Freizeit

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