<

Ursprünglich schon im Frühjahr geplant: Erhebliche Verzögerungen beim Radweg in der Neuköllner Hermannstraße

Der Umbau der Hermannstraße in Berlin-Neukölln, der ursprünglich für das Frühjahr geplant war, sieht sich erheblichen Verzögerungen gegenüber. Diese Situation zieht sich bereits über einen längeren Zeitraum und hat die Planungen und den Baufortschritt erheblich beeinflusst.

Die Bauarbeiten, die zwischen Leine- und Werbellinstraße stattfinden sollten, laufen nun in einem etwas langsamerem Tempo, als zunächst angedacht. Laut Aussagen des Bezirksamts sind die Arbeiten zwar im Gange, jedoch gibt es Schwierigkeiten in der Beschaffung notwendiger Materialien, insbesondere bei den Pollern, die für die Abgrenzung der Radwege benötigt werden. Diese Lieferschwierigkeiten betreffen nicht nur die Hermannstraße, sondern auch andere Projekte in der Stadt, was die Gesamtsituation für den Radverkehr in Berlin weiter kompliziert.

Hintergrund der Planungen

Bereits seit zwei Jahren existiert ein Radweg auf der südlichen Hermannstraße zwischen der Glasower und der Jonasstraße. Der Ausbau des Radwegs war in zwei Bauphasen geplant. Die ersten Pläne wurden durch die Senatsverkehrsverwaltung in Auftrag gegeben, die dann jedoch lange auf ihre Genehmigung warten mussten. Erst vor einigen Monaten erhielt das Bezirksamt den Zuschlag, um mit den Arbeiten fortzufahren.

Auf dem neuen Abschnitt, der sich über etwa 500 Meter erstreckt, sollen auf beiden Seiten Radstreifen von mehr als zwei Metern Breite eingerichtet werden. Diese Radstreifen sollen durch flexible Poller oder Leitschwellen vom Autoverkehr getrennt werden. Wo dies nicht möglich ist, wird eine grüne Markierung der Radspur vorgesehen, die die Sichtbarkeit erhöhen soll. Besonders an Kreuzungen und stark frequentierten Einfahrten sind zudem rote Markierungen geplant, um die Sicherheit für Radfahrer zu erhöhen.

Aktueller Stand der Arbeiten

Die Bau- und Markierungsarbeiten erfolgen in mehreren Abschnitten. Der Beginn der Arbeiten fand auf der östlichen Seite der Hermannstraße statt, gegenüber der Leinestraße. Von dort aus wird der Bau schrittweise bis zur Werbellinstraße fortgesetzt. Allerdings bleibt die Frage offen, wann die Lücke zwischen der Jonas- und Leinestraße geschlossen werden kann, da dort immer noch eine Baustelle besteht, die die Arbeiten behindert.

Ein weiteres wichtiges Element der Planungen ist die Installation neuer Fahrradbügel, beispielsweise an der Kreuzung Hermann- und Leykestraße. Zudem wird es neue Mittelinseln geben, die den Fußgängern das Überqueren der Hermannstraße erleichtern sollen. Für Autofahrer hingegen bedeutet der Umbau, dass Parkplätze entfallen werden. Dennoch wird es werktags von 7 bis 17 Uhr spezielle Lieferzonen geben, die die Versorgung der Geschäfte sicherstellen sollen. Außerhalb dieser Zeiten wird das Parken dort für alle Verkehrsteilnehmer möglich sein.

Langfristige Perspektiven

Die Radstreifen an der Werbellinstraße sollen nicht der letzte Teil des Projekts sein. Geplant ist auch eine Verlängerung der Radwege bis zum Hermannplatz. Diese Planungen befinden sich derzeit noch in der Entwicklungsphase. Verkehrsstadtrat Jochen Biedermann erklärte, dass die Vorbereitungen für diesen weiteren Ausbau bereits im Gange sind.

Während die Arbeiten an dem Radweg fortschreiten, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation bezüglich der Materialbeschaffung entwickeln wird. Die Hoffnung besteht, dass die Poller und notwendige Materialien bald verfügbar sind, sodass die Bauarbeiten zügiger voranschreiten können. Das Bezirksamt wird weiterhin über den Fortschritt der Arbeiten informieren, um die Anwohner und Verkehrsteilnehmer auf dem Laufenden zu halten.

Öffentliche Wahrnehmung und Reaktionen

Die Verzögerungen beim Bau des Radwegs in der Hermannstraße sind nicht ohne öffentliche Reaktionen geblieben. Anwohner und Fahrradaktivisten haben ihre Sorgen über die Sicherheit und die Nutzung des Radwegs geäußert. Die lange Wartezeit auf die Fertigstellung ist für viele frustrierend, insbesondere da die Hermannstraße als wichtige Verkehrsader für Radfahrer gilt. In der Vergangenheit haben verschiedene Initiativen und Bürgeranfragen Druck auf die Verwaltung ausgeübt, um die Bedeutung von schnellen und sicheren Radwegen zu betonen.

Die Hermannstraße ist somit nicht nur ein Beispiel für die Herausforderungen beim Bau von Radverkehrsinfrastrukturen in Berlin, sondern auch ein Indikator für die Notwendigkeit effizienter Planungs- und Genehmigungsprozesse. Die Situation verdeutlicht, wie komplex es sein kann, Verkehrsprojekte in einer Großstadt zu realisieren, und wie wichtig eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Ämtern und Behörden ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Hermannstraße in Neukölln weiterhin ein zentrales Projekt der Radverkehrsplanung in Berlin bleibt, dessen Fortschritt jedoch von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Es bleibt abzuwarten, wie schnell die Arbeiten fortgesetzt werden können und wann die seltenen Materialien zur Verfügung stehen, um die geplanten Radstreifen in vollem Umfang umzusetzen.

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Politik

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen