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Reinickendorf ist jetzt ein Fairtrade-Stadtbezirk

Reinickendorf wird Fairtrade-Stadtbezirk

Der Bezirk Reinickendorf in Berlin hat einen bedeutsamen Schritt in Richtung sozialer Verantwortung und nachhaltigen Handels unternommen, indem er offiziell als Fairtrade-Stadtbezirk zertifiziert wurde. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Symbol des Engagements für den fairen Handel, sondern auch ein wichtiger Bestandteil der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung, die darauf abzielt, die Lebensbedingungen von Produzenten in Entwicklungs- und Schwellenländern zu verbessern.

Die Zertifizierungsfeier fand am 21. September im Rahmen des Tags des offenen Rathauses statt und wurde von der Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner eröffnet. In ihrer Ansprache betonte sie die Bedeutung der Fairtrade-Zertifizierung für die Gemeinschaft und erklärte: „Unsere Fairtrade-Zertifizierung zeigt, dass wir als Gemeinschaft Verantwortung übernehmen und uns für eine gerechtere Welt einsetzen. Es ist ein Zeichen dafür, dass wir bereit sind, Veränderungen anzunehmen und unseren Beitrag zu leisten.“

Um die Kriterien für die Fairtrade-Zertifizierung zu erfüllen, hat Reinickendorf in Zusammenarbeit mit Schulen, Kirchen, Vereinen, lokalen Einzelhändlern und Gastronomiebetrieben verschiedene Maßnahmen ergriffen. Diese gemeinschaftlichen Anstrengungen stärken nicht nur den fairen Handel auf lokaler Ebene, sondern fördern auch ein Bewusstsein für die Hintergründe und Herausforderungen, mit denen Produzenten in Entwicklungsländern konfrontiert sind.

Vielfältige Aktivitäten am Tag des offenen Rathauses

Der Tag des offenen Rathauses, der von 13 bis 18 Uhr stattfand, bot den Besuchern die Möglichkeit, die verschiedenen Aspekte der Fairtrade-Initiative näher kennenzulernen. An 25 Infoständen konnten die Bürgerinnen und Bürger Informationen über Fairtrade-Produkte erhalten und sich mit Mitgliedern der Steuerungsgruppe austauschen. Zudem gab es die Gelegenheit, fair gehandelte Produkte zu probieren, die von der Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik präsentiert wurden.

Das Kulturprogramm der Veranstaltung umfasste Auftritte von Protagonisten aus bezirklichen Einrichtungen, darunter die Reinickendorfer Musikschule. Darüber hinaus gab es Kurzkonzerte, historische Führungen und interaktive Angebote, die das Engagement der Gemeinde für einen fairen und nachhaltigen Handel verdeutlichten.

Die Rolle des Fairtrade-Engagements

Das Fairtrade-Engagement von Reinickendorf ist Teil eines größeren Trends in Deutschland, wo immer mehr Kommunen die Fairtrade-Zertifizierung anstreben. Diese Bewegung zielt darauf ab, die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Bedeutung eines gerechten Handels zu lenken und die Lebensbedingungen von Produzenten in Ländern des Globalen Südens zu verbessern. Die Zusammenarbeit mit lokalen Akteuren, wie zum Beispiel Geschäften und Gastronomiebetrieben, ist entscheidend, um das Bewusstsein für Fairtrade zu schärfen und die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten zu erhöhen.

In Anbetracht der globalen Herausforderungen, wie Armut und Ungerechtigkeit, ist die Fairtrade-Zertifizierung ein praktisches Beispiel dafür, wie lokale Initiativen zur Verbesserung der globalen Verhältnisse beitragen können. Reinickendorf hat mit dieser Auszeichnung ein Zeichen gesetzt, dass fairer Handel nicht nur eine individuelle Entscheidung, sondern eine gemeinschaftliche Verantwortung ist.

Ausblick auf zukünftige Initiativen

Die Fairtrade-Zertifizierung ist jedoch nicht das endgültige Ziel. Der Bezirk Reinickendorf plant, weiterhin aktiv zu bleiben und weitere Maßnahmen zu entwickeln, die das Bewusstsein für fairen Handel vertiefen und die lokale Unterstützung für diese Produkte fördern. Zu den zukünftigen Initiativen gehören Bildungsprogramme in Schulen, Workshops und Veranstaltungen, die die Bedeutung des fairen Handels und der nachhaltigen Entwicklung hervorheben.

Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner ermutigte die Bürger, sich auch weiterhin für eine gerechte Welt einzusetzen und betonte, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um fairen Handel in den Alltag zu integrieren. „Lasst uns weiterhin als Vorbild vorangehen und gemeinsam dafür sorgen, dass fairer Handel fest in unserem Alltag verankert bleibt“, fügte sie hinzu.

Fazit

Die Auszeichnung als Fairtrade-Stadtbezirk stellt für Reinickendorf einen bedeutenden Fortschritt dar, der nicht nur die lokale Gemeinschaft stärkt, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur globalen Gerechtigkeit leistet. Mit einem klaren Fokus auf Zusammenarbeit, Bildung und Bewusstseinsbildung hat der Bezirk die Möglichkeit, eine Vorreiterrolle im Bereich fairer Handel einzunehmen und anderen Kommunen ein Modell für nachhaltige Entwicklung und soziale Verantwortung zu bieten.

Insgesamt zeigt das Beispiel Reinickendorf, wie lokale Maßnahmen eine positive Wirkung auf globale Herausforderungen haben können. Die Zertifizierung als Fairtrade-Stadtbezirk ist nicht nur eine Ehre, sondern auch ein Anreiz, sich weiterhin für eine gerechtere und nachhaltigere Welt einzusetzen.

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 in Kategorie: 
Wirtschaft

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