<

Bei „Schnittchen“ dürfen wir wieder Kinder sein

In der heutigen Zeit, in der der Alltag oft durch Hektik und Stress geprägt ist, gibt es doch immer wieder kleine Rituale, die uns an unsere Kindheit erinnern und ein Gefühl der Unbeschwertheit zurückbringen. Ein solches Ritual ist das Zubereiten und Genießen von Schnittchen, auch bekannt als belegte Brote. Für viele Menschen sind diese einfachen Snacks nicht nur eine Nahrungsaufnahme, sondern auch ein Stück Erinnerung an sorglose Zeiten in der Kindheit.

Einmalige Kindheitserinnerungen

Schnittchen wecken Erinnerungen an unbeschwerte Tage, an Familienausflüge und an die ersten selbstgemachten Pausenbrote in der Schule. Der bekannte Kolumnist Dieter Puhl beschreibt in seinen Erlebnissen, wie die Zubereitung von Broten für seine Freundin nicht nur ein Akt der Fürsorge, sondern auch eine Möglichkeit ist, durch Nahrung Liebe und Zuneigung auszudrücken. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Brot mit Wurst, Käse oder Gemüse belegt ist; maßgeblich ist die Intention, die dahintersteckt.

Die Bedeutung von Essen

Im Kontext der Ernährung und Esskultur wird oft übersehen, dass Essen mehr ist als nur die Zufuhr von Kalorien. Es ist ein Ausdruck von Lebenslust, Freude und manchmal auch von Fürsorge. Die Zubereitung eines kleinen Frühstückspakets für einen geliebten Menschen kann die Wertschätzung zeigen und kleine Freuden im Alltag bereiten. Laut Puhl ist das gelegentliche „Sich-Verwöhnen“ nicht nur erlaubt, sondern auch notwendig, um Lebensfreude zu empfinden.

Die Entwicklung der Essgewohnheiten

Die eigene Ernährung verändert sich oft mit dem Lebensalter. Puhl beschreibt, wie er als junger Erwachsener oft wenig Zeit hatte, um sich gesund zu ernähren. Ein Brötchen vom Kiosk oder ein Stück Kuchen waren oft die einzige Mahlzeit bis zum Abendessen. Jetzt, im Ruhestand, hat er die Gelegenheit, wieder zu genießen und seine Mahlzeiten kreativ zu gestalten. Diese Rückkehr zu bewusstem Essen und die Freude an der Zubereitung von Speisen ist ein wichtiger Teil der Lebensqualität im Alter.

Das Ritual der Schnittchen

Für viele ist das Zubereiten und Essen von Schnittchen ein gemeinsames Ritual, das Generationen verbindet. Ob bei einem gemütlichen Fernsehabend oder in der Schulpause, die kleinen Brote sind vielseitig und lassen sich individuell gestalten. Durch die Auswahl der Zutaten können Erinnerungen an die eigene Kindheit wachgerufen werden, und die Art der Präsentation macht das Essen noch ansprechender.

Gesunde Ernährung und Kreativität

Die Zubereitung von Pausenbroten, die abwechslungsreich und gesund sind, ist ein wichtiger Aspekt in der Ernährung von Kindern. Es ist von Bedeutung, dass diese kleinen Mahlzeiten nicht eintönig werden. Puhl erklärt, dass gesunde Ernährung nicht langweilig sein muss. Durch die Auswahl von verschiedenen Zutaten kann man nicht nur die Geschmäcker variieren, sondern auch die Kinder dazu ermutigen, neue Lebensmittel auszuprobieren.

Essen als familiäres Bindemittel

Die gemeinsame Zubereitung und der Genuss von Essen können eine starke familiäre Bindung fördern. Es schafft Erinnerungen und fördert den Austausch zwischen den Generationen. Diese kleinen Traditionen, wie das gemeinsame Essen von Schnittchen, helfen, die Verbindung zu stärken und gemeinsame Zeiten zu schätzen. Besonders in Familien, in denen die Küche ein zentraler Ort des Geschehens ist, wird der Wert von gemeinsamer Zeit beim Essen deutlich.

Fazit

Bei „Schnittchen“ dürfen wir wieder Kinder sein. Diese einfachen, belegten Brote sind nicht nur eine Nahrungsaufnahme, sondern ein Symbol für Kindheit, Fürsorge und familiäre Bindung. Sie bieten die Möglichkeit, Erinnerungen zu teilen und die Freude am Essen neu zu entdecken. In einer Zeit, in der alles schnell gehen muss, sollten wir uns die Zeit nehmen, um die kleinen Dinge im Leben zu genießen und die Liebe durch Nahrung auszudrücken.

Quellen: Der Standard, dpa

Veröffentlich
 in Kategorie: 
Kultur

Mehr aus dieser

 Kategorie

Alle anschauen