Schöneberg: Neue Radverkehrsanlage zwischen Kleistpark und Dominicusstraße eröffnet

Im Berliner Bezirk Schöneberg wurde ein bedeutendes Infrastrukturprojekt abgeschlossen: Die neuen, geschützten Radwege zwischen dem U-Bahnhof Kleistpark und der Dominicusstraße sind nun offiziell eröffnet. Mit einer Gesamtlänge von 1,2 Kilometern bieten die neuen Radwege eine sichere und moderne Alternative für Radfahrende in einer der vielbefahrensten Straßen Berlins.

Die Eröffnung fand am 15. Oktober 2024 statt und wurde von Saskia Ellenbeck, der Verkehrsstadträtin von Tempelhof-Schöneberg, sowie Johannes Wieczorek, Staatssekretär in der Senatsverwaltung für Verkehr, Klimaschutz und Umwelt, begleitet. Beide Politiker radelten gemeinsam mit einer Vielzahl von Interessierten auf dem neuen Radweg, um dessen Bedeutung für die Verkehrssicherheit in der Stadt zu betonen.

Das Projekt war schon lange überfällig, denn die Hauptstraße war in der Vergangenheit eine Gefahrenzone für Radfahrende, Fußgänger:innen und insbesondere Kinder. Ein besonders tragischer Vorfall im Jahr 2018, bei dem eine Radfahrerin von einem rechtsabbiegenden Lkw erfasst wurde, verdeutlichte die Notwendigkeit von Sicherheitsmaßnahmen auf dieser stark frequentierten Straße.

Im Rahmen des Berliner Mobilitätsgesetzes wurde der Ausbau des Radwegs gefordert, um die Straßen sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten. Der neue Radstreifen hat eine Breite von 2,25 Metern und ist mit orangefarbenen Leitboys von der restlichen Fahrbahn abgetrennt. Dies ermöglicht eine klare Aufteilung der Verkehrsflächen und verbessert die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden.

Die Umbaumaßnahmen, die im April 2024 begonnen wurden, umfassten nicht nur die Einrichtung der Radwege, sondern auch die Schaffung von durchgängigen Busspuren sowie zusätzlichen Lieferzonen. Diese Änderungen haben das Ziel, den Verkehrsfluss zu optimieren und die allgemeine Verkehrssicherheit zu erhöhen. Die Busse fahren nun in der Mittellage zwischen Radfahrern und Autofahrern, was eine effizientere Nutzung der Straße ermöglicht.

Die Umsetzung des Radwegs wurde mit einer Investition von rund 1 Million Euro unterstützt, finanziert durch Mittel aus dem Landeshaushalt sowie dem Bundesprogramm „Stadt und Land“. Radfahrende hatten sich lange Zeit eine sichere Nutzung der Hauptstraße gewünscht, da sie zuvor oft gezwungen waren, auf Busspuren auszuweichen, die häufig zugeparkt waren.

Die neuen Radwege sollen nicht nur die Sicherheit der Radfahrenden erhöhen, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr entlasten. Busse und Radfahrer profitieren nun von klaren, voneinander getrennten Verkehrsführungen. Dennoch gibt es weiterhin Herausforderungen: Die Anwohner und Radaktivist:innen kritisieren, dass einige Abschnitte ungeschützt bleiben und die Beschilderung in der Praxis oft zu Verwirrung führt. Das Ordnungsamt ist nun dafür verantwortlich, das Falschparken konsequent zu ahnden, um die neuen Regelungen durchzusetzen.

Zusätzlich zur Eröffnung des Radwegs fand eine symbolische Radtour statt, an der zahlreiche Bürger:innen teilnahmen. Dies unterstreicht den kollektiven Wunsch nach einer verbesserten Infrastruktur für Radfahrende in Berlin. Die Initiativen zur Förderung einer fahrradfreundlicheren Stadt sind Teil eines größeren Trends, der die Mobilität in Berlin nachhaltiger und sicherer gestalten möchte.

Das Projekt in Schöneberg ist ein weiterer Schritt in Richtung einer modernen Verkehrsführung, die den Bedürfnissen aller Verkehrsteilnehmenden gerecht werden soll. Es zeigt, dass die Stadt Berlin aktiv an Lösungen arbeitet, um die Sicherheit und den Komfort für Radfahrer:innen zu erhöhen und die Straßen für alle Nutzer harmonisch zu gestalten. Die nächsten Schritte werden die kontinuierliche Überwachung der neuen Verkehrsführung und die Anpassung an die Bedürfnisse der Anwohner und Verkehrsteilnehmenden sein.

Für alle interessierten Bürger:innen wird es weiterhin Gelegenheiten geben, sich über die Entwicklungen in der Verkehrspolitik zu informieren und aktiv an der Gestaltung einer besseren Mobilität in Berlin teilzunehmen.

Quellen: Der Standard, dpa, taz

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