Weihnachten – eine Zeit, die oft mit wohligen Gefühlen und festlicher Stimmung assoziiert wird, ist für viele gleichzeitig auch von Erschöpfung geprägt. Die Hektik der Vorweihnachtszeit, die Suche nach den perfekten Geschenken, zahlreiche Weihnachtsfeiern und Familienbesuche zehren an den Kräften und verstärken den alltäglichen Stress. Wie die Berliner Morgenpost am 21.12.2024 berichtete, machte diese Erschöpfung auch vor dem Berliner Rathaus nicht Halt. Die intensiven Haushaltsverhandlungen über Milliardenkürzungen forderten dem Regierenden Bürgermeister Kai Wegner und der Koalition einiges ab.
Dieses Gefühl der Erschöpfung ist weit verbreitet und betrifft nicht nur die Politik. Zahlreiche Arbeitnehmer in den verschiedensten Branchen fühlen sich in der Vorweihnachtszeit ausgelaugt und "gerupft", wie es die Berliner Morgenpost treffend im Titel ihres Artikels vom 21.12.2024 formulierte. Die Tage werden kürzer, die Aufgabenlisten länger und der Druck, allen Erwartungen gerecht zu werden, nimmt zu. Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und ein generelles Gefühl der Überforderung können die Folge sein.
Die finanzielle Belastung durch Weihnachtsgeschenke, Festessen und Reisen trägt ebenfalls zur Belastung bei. Viele Menschen neigen dazu, in der Vorweihnachtszeit mehr Geld auszugeben, als sie es sich eigentlich leisten können, und starten so mit finanziellen Sorgen ins neue Jahr. Dieses "Doomspending", also das Ausgeben von Geld trotz schlechter finanzieller Aussichten, wurde ebenfalls in der Berliner Morgenpost thematisiert.
Neben Erschöpfung und finanziellen Sorgen stellen auch emotionale Belastungen eine Herausforderung dar. Der Druck, perfekte Feiertage zu inszenieren, den Erwartungen von Familie und Freunden zu entsprechen und Konflikte zu vermeiden, kann zu Stress und Anspannung führen. Auch die Konfrontation mit Verlusten und Einsamkeit kann in der Weihnachtszeit besonders schwerwiegend sein.
Wie das Ärzteblatt berichtete, kann Lichtmangel den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen und die Produktion von Serotonin, dem Glückshormon, reduzieren. Dies kann zu Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und im schlimmsten Fall sogar zu einer Winterdepression führen. Auch Prof. Dr. med. Martin Scherer thematisierte im "EvidenzUpdate"-Podcast die neue Leitlinie zur Müdigkeit und die damit verbundenen Schwierigkeiten.
Es ist daher besonders wichtig, in der Vorweihnachtszeit auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und sich bewusst Zeit für Erholung und Entspannung zu nehmen. Spaziergänge an der frischen Luft, Yoga, Meditation oder einfach nur ein gutes Buch können helfen, Stress abzubauen und neue Energie zu schöpfen. Eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf sind ebenfalls essenziell, um körperlich und mental fit zu bleiben.
Bei anhaltender Erschöpfung oder anhaltenden Stimmungsschwankungen sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden. Ärzte und Therapeuten können bei der Diagnose und Behandlung von Erschöpfungszuständen und Winterdepressionen unterstützen.
Quellen:
- Berliner Morgenpost, Artikel: "Erschöpft und gerupft geht es in die Weihnachtspause", 21.12.2024 - Ärzteblatt - EvidenzUpdate-Podcast mit Prof. Dr. med. Martin Scherer ```