Steigende Neubaumieten und Kostenregulierung in Berlin-Brandenburg
Die Mietpreise für Neubauten in Berlin und Brandenburg steigen deutlich an. Wie der rbb24 berichtet, bezeichnet der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) diese Entwicklung als "alarmierend". Während die Bestandsmieten im Jahr 2024 moderat um 3,9 Prozent in Berlin und 3,2 Prozent in Brandenburg stiegen, legten die Neubaumieten deutlich stärker zu. In Berlin erreichten sie 12,66 Euro pro Quadratmeter (+15,6 Prozent) und in Brandenburg 12,87 Euro pro Quadratmeter (+15,3 Prozent).
BBU-Vorständin Maren Kern weist darauf hin, dass diese Mietpreise Projekte betreffen, die vor der Kostenexplosion ab 2020/2021 gestartet wurden. Aktuell vermietete Neubauwohnungen liegen demnach zwischen 18 und 20 Euro pro Quadratmeter. Als Gründe nennt der BBU gestiegene Baupreise, höhere Baustandards und gestiegene Bauzinsen. Der Verband kritisiert zudem die Vielzahl an Bauvorschriften und DIN-Normen, die die Baukosten zusätzlich in die Höhe treiben.
Berlins Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) äußerte sich ebenfalls zu der Problematik und sieht die Politik in der Pflicht, Neubau günstiger zu gestalten und die Bauprozesse zu beschleunigen. Wie der rbb24 berichtet, kritisiert auch Gaebler die Vielzahl an DIN-Normen, die nicht immer im Sinne des Nutzers und eines kostengünstigen Bauens seien.
Die Problematik der steigenden Baukosten wird auch in anderen Berichten thematisiert. So berichtete das ifo Institut gemeinsam mit Immowelt bereits 2020, dass der damalige Berliner Mietendeckel zwar die Mieten bei Bestandswohnungen bremste, die Mieten für Neubauten aber in die Höhe trieb. Dies führte zu einer weiteren Verschärfung der Situation am Berliner Wohnungsmarkt. Die ZEIT analysierte 2023 die steigenden Mieten in deutschen Großstädten und stellte fest, dass selbst der Bau von hunderttausenden neuen Wohnungen das Problem nicht löst.
Bereits 2017 berichtete CBRE in einem Marktbericht über die Entwicklung der Neubaupreise in Berlin. Auch der Berliner Mieterverein berichtete 2018 über die Neubaukosten städtischer Wohnungsunternehmen, die im Mittelfeld lagen, jedoch durch intensives Vergabemanagement die allgemeine Baukostensteigerung abfangen konnten.
Die Statistik Berlin-Brandenburg bietet zudem Daten zur Entwicklung des Baugewerbes und der Bautätigkeit in der Region, die die konjunkturelle Lage und strukturelle Entwicklung der Bauwirtschaft widerspiegeln.
Quellen:
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/02/berlin-brandenburg-mietmonitor-bbu-neubaumieten-steigen.html
- https://www.ifo.de/pressemitteilung/2020-02-19/ifo-institut-und-immowelt-berliner-mietendeckel-bremst-mieten-bei
- https://www.zeit.de/wirtschaft/2023-03/steigende-mieten-wohnungsbau-deutschland-grossstaedte
- https://www.berliner-mieterverein.de/magazin/online/mm1018/staedtische-wohnungsunternehmen-bei-den-neubaukosten-im-mittelfeld-101809b.htm
- https://www.cbre.de/en-gb/Home/insights
- https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/bauen-und-wohnungen/