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Berlin: Homophobe Attacke am Christopher Street Day – Wer kennt dieses Duo?

Am Donnerstagabend, dem 25. Juli 2024, ereignete sich am Ufer der Spree in Berlin-Mitte eine mutmaßlich homophob motivierte Attacke auf zwei Männer. Der Vorfall geschah nur zwei Tage vor dem Christopher Street Day (CSD), einer der größten Veranstaltungen der LGBTQIA-Community in Europa, die zur Förderung der Gleichstellung und Akzeptanz von sexuellen Minderheiten dient.

Die beiden Opfer, ein 30-Jähriger und ein 45-Jähriger, hielten sich gegen 20:15 Uhr an der Humboldt Promenade auf, als eine Gruppe von fünf Jugendlichen auf sie zukam. Laut Berichten der Polizei brüllten die Jugendlichen unverständliche Sätze und versuchten, dem jüngeren Mann die Regenbogenflagge zu entreißen, die er in der Hand hielt. Als dies misslang, attackierten sie ihn und seinen Begleiter mit Schlägen und Tritten.

Der Angreifer, der versuchte, die Flagge zu stehlen, schlug auf den 30-Jährigen ein, während die anderen Jugendlichen den 45-Jährigen zu Boden stießen und auch auf ihn eintraten. Als Zeugen des Vorfalls eingriffen und die Polizei alarmierten, flüchteten die Täter in Richtung der Karl-Liebknecht-Straße. Die beiden Männer erlitten Verletzungen; der 30-Jährige wurde am Kopf behandelt, während der 45-Jährige zur medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht wurde.

Die Berliner Polizei hat den Staatsschutz mit den Ermittlungen beauftragt, um den homophoben Hintergrund des Angriffs zu untersuchen. Es ist bekannt, dass es in Berlin immer wieder zu Übergriffen auf Mitglieder der LGBTQIA-Community kommt, und die Polizei hat spezielle Ansprechpartner für queere Menschen eingerichtet, um in solchen Fällen besser reagieren zu können.

Der CSD in Berlin erinnert an die Aufstände von Stonewall im Jahr 1969 und zieht jedes Jahr Hunderttausende von Teilnehmern an, die für ihre Rechte eintreten und gegen Diskriminierung protestieren. In diesem Jahr wird eine Teilnehmerzahl von bis zu einer halben Million Menschen erwartet, die unter dem Motto „Nur gemeinsam stark – Für Demokratie und Vielfalt“ von der Leipziger Straße zur Siegessäule ziehen wollen.

Die Attacke hat erneut die Diskussion über die Sicherheit von queeren Menschen in Berlin und die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Bekämpfung von Hasskriminalität aufgeworfen. Laut der Polizei hat die Zahl der LGBTI-feindlichen Übergriffe in den letzten Jahren zugenommen, was durch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit der Stadt und der Polizei sichtbar gemacht wird. Das Land Berlin hat sich verpflichtet, die Sicherheit von queeren Personen zu gewährleisten und gegen diskriminierendes Verhalten vorzugehen.

Die Berliner Gesellschaft zeigt sich solidarisch mit den Opfern des Angriffs, und viele Bürger fordern eine Null-Toleranz-Politik gegenüber homophoben Übergriffen. In sozialen Medien und in der Öffentlichkeit gibt es zahlreiche Aufrufe, gegen Diskriminierung und Intoleranz einzutreten und die betroffenen Personen zu unterstützen. In Anbetracht des bevorstehenden CSD wird die Stadt durch verschiedene Initiativen und Veranstaltungen zusätzlich auf die Bedürfnisse und Herausforderungen der LGBTQIA-Community aufmerksam gemacht.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an, um die Identität der Täter festzustellen und weitere Informationen über den Vorfall zu sammeln. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung, um das Duo zur Rechenschaft zu ziehen.

Die Ereignisse in Berlin sind ein besorgniserregendes Zeichen dafür, dass trotz erheblicher Fortschritte in der gesellschaftlichen Akzeptanz von LGBTQIA-Personen nach wie vor Gewalt und Diskriminierung existieren. Die Stadtverwaltung und die Zivilgesellschaft sind gefordert, gemeinsam gegen diese Angriffe vorzugehen und ein sicheres Umfeld für alle zu schaffen.

Quellen: Berliner Polizei, Der Standard, dpa.

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Politik

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