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Bürgerfest im Schloss Bellevue: Tischtennis mit dem kenianischen Präsidenten und ein runder Geburtstag

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lud am Wochenende zum Bürgerfest im Schloss Bellevue ein, das in diesem Jahr eine besondere Note verlieh. Zum ersten Mal war mit Kenia ein außereuropäisches Land als Partner vertreten, was die Veranstaltung kulturell bereicherte und internationale Freundschaften förderte. Über 4.000 ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger aus verschiedenen Teilen Deutschlands waren zu diesem feierlichen Anlass eingeladen.

Ein neues Kapitel in der Geschichte des Bürgerfests

Das Bürgerfest, das in der Regel die Leistungen von Ehrenamtlichen würdigt, legte in diesem Jahr einen speziellen Fokus auf die Beziehungen zu Afrika. Die Wahl Kenias als Partnerland verdeutlichte das Bestreben, den Austausch zwischen den Kulturen zu fördern. Im Rahmen des Festes wurde das Motto „Pamoja – gemeinsam stärker“ in einer Kombination aus Swahili und Deutsch gewählt, um dieses Ziel zu unterstreichen.

Eröffnungsansprache und feierliche Stimmung

Bei der Eröffnungsrede musste Bundespräsident Steinmeier, der gerade von einer Reise aus Ägypten zurückkam, über den plötzlichen Temperatursturz von 41 auf 14 Grad schmunzeln. Mit seiner Frau Elke Büdenbender trat er im Schlosspark auf, wo die Gäste bereits auf die Festlichkeiten warteten. Steinmeier dankte den Ehrenamtlichen für ihr Engagement und betonte die Bedeutung des Zusammenhalts in der Gesellschaft.

Ein runder Geburtstag für Schloss Bellevue

Ein weiterer Grund zum Feiern war der 30. Geburtstag des Schlosses Bellevue als offizieller Dienstsitz des Bundespräsidenten. Die Gäste erlebten eine festlich illuminierte Umgebung, die die Bedeutung dieses historischen Ortes unterstrich. Die Rede von Steinmeier wurde durch das Blasen der Nationalhymnen beider Länder eingeleitet, was dem Ereignis eine patriotische Note verlieh.

Kulturelle Höhepunkte und interaktive Attraktionen

Zusätzlich zu den offiziellen Reden und Feierlichkeiten konnten die Gäste an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen. Eine Tanzgruppe aus Kenia sorgte für gute Stimmung im Schlosspark, während die Anwesenden die Möglichkeit hatten, sich an Informationsständen zu engagieren und mehr über die Vielfalt des Ehrenamts zu erfahren. Besonders beliebt war der Stand des Vereins Ping-Pong-Parkinson, an dem die Präsidentenpaare eine Runde Tischtennis spielten.

Ein kulinarischer Genuss

Die Veranstaltung bot auch eine Vielzahl von kulinarischen Erlebnissen, die von traditionellen kenianischen Gerichten bis hin zu bekannten deutschen Speisen reichten. Die Schlange vor den Essensständen, insbesondere für die kenianischen Spezialitäten, war lang und zeigte das große Interesse der Gäste an neuen Geschmäckern. Ein besonderes Highlight war die Vorstellung von „Chief Hijangua“, der ersten Oper Namibias, die den Gästen einen Einblick in die afrikanische Kultur bot.

Politische Gespräche und Zukunftsperspektiven

Im Rahmen des Festes fanden auch Gespräche über die Herausforderungen und Chancen in der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Kenia statt. Bundespräsident Steinmeier und die anwesenden politischen Vertreter, darunter Innenministerin Nancy Faeser und Gesundheitsminister Karl Lauterbach, diskutierten die Notwendigkeit, Fachkräfte aus Kenia nach Deutschland zu holen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die Demografie beider Länder, mit einem Durchschnittsalter von 19,5 Jahren in Kenia und 44 Jahren in Deutschland, stellte eine bedeutende Grundlage für diese Gespräche dar.

Die Bedeutung von Ehrenamt und gesellschaftlichem Engagement

Steinmeier betonte in seiner Rede die wichtige Rolle, die Ehrenamtliche in der Gesellschaft spielen, und forderte die Politiker auf, die Anliegen der Bürger ernst zu nehmen. „Zusammenhalt werden wir nur bewahren, wenn auch Politik ihre Aufgabe erledigt“, sagte er. Die ehrenamtlich Engagierten seien das Rückgrat der Gesellschaft und würden für ein respektvolles Miteinander eintreten.

Modenschau und kulturelle Vielfalt

Ein weiterer Höhepunkt des Festes war eine Modenschau, die die farbenfrohen traditionellen Kleidungsstücke Kenias präsentierte. Diese Veranstaltung sorgte für Bewunderung und regte viele Gäste an, mehr über die kulturellen Hintergründe der verschiedenen Kleidungsstücke zu erfahren. Bei Ansprachen und Begegnungen wurden die Werte von Inklusion und Vielfalt in den Mittelpunkt gerückt.

Fazit und Ausblick

Das Bürgerfest im Schloss Bellevue hat erneut unter Beweis gestellt, wie wichtig kulturelle Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten sind. Es bot eine Plattform, um das ehrenamtliche Engagement zu würdigen und gleichzeitig die Beziehungen zwischen Deutschland und Kenia zu stärken. Auch in Zukunft wird das Bürgerfest ein wichtiges Ereignis bleiben, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft zu fördern.

Quellen

Die Informationen stammen aus verschiedenen Nachrichtenquellen, darunter dpa und Der Tagesspiegel.

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 in Kategorie: 
Kultur

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