BVG-Streikdrohung im Februar 2025: Verdi-Mitglieder stimmen über weitere Maßnahmen ab
Die Tarifverhandlungen zwischen der BVG und der Gewerkschaft Verdi erreichen einen kritischen Punkt. Wie die Morgenpost berichtet, entscheidet die Tarifkommission von Verdi am Donnerstagnachmittag über das weitere Vorgehen im Tarifstreit. Ein erneuter Warnstreik steht im Raum, nachdem die BVG Ende Januar ein Angebot vorgelegt hat, welches nun von den Verdi-Mitgliedern bewertet wird. Diese Befragung der Beschäftigten ist ein neues Vorgehen bei Tarifverhandlungen der BVG, wurde aber bereits in ähnlicher Form bei anderen Unternehmen, wie der Lufthansa, praktiziert, so ein Verdi-Sprecher gegenüber der Morgenpost.
Die BVG bot, wie die Morgenpost berichtet, Lohnerhöhungen von durchschnittlich 6,9 Prozent rückwirkend zum 1. Januar 2025 an. Für Fahrerinnen und Fahrer sollen die Gehälter um bis zu 8,5 Prozent steigen. Für die Folgejahre 2026 bis 2028 sind jährliche Erhöhungen von 2,5 Prozent vorgesehen. Verdi fordert hingegen 750 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten, zusätzlich 300 Euro Fahrdienst- und 200 Euro Schichtzulage, sowie ein 13. Monatsgehalt. Diese Forderungen hatte die BVG bereits als nicht finanzierbar abgelehnt. Wie rbb24 berichtet, beziffert die BVG die Forderungen auf ein Plus von über 30 Prozent.
Die Berliner Zeitung berichtet, dass die Stimmung unter den BVG-Beschäftigten angespannt ist. Viele Mitarbeiter äußerten sich in der Befragung für einen weiteren Streik, um den Druck auf die BVG zu erhöhen. Ein Gewerkschafter berichtet der Berliner Zeitung, dass die lange Laufzeit des von der BVG angebotenen Tarifvertrags bis Ende 2028 auf großen Widerstand stößt, da so keine Anpassung an die Inflation möglich sei. Verdi fordert eine Laufzeit von nur zwölf Monaten. Die Berliner Zeitung zitiert einen BVG-Mitarbeiter: „Berlin muss wieder stillgelegt werden.“ Ein anderer Gewerkschafter berichtet der Morgenpost, dass ein eventueller zweiter Warnstreik mindestens 24 Stunden im Voraus angekündigt würde. Die nächste Verhandlungsrunde zwischen BVG und Verdi ist für den 11. Februar geplant. Wie rbb24 meldet, betonte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe vor den Verhandlungen die Wichtigkeit einer gemeinsamen Lösung am Verhandlungstisch.
Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU) warnte laut rbb24 vor einem zu hohen Tarifabschluss, der Angebotskürzungen im Nahverkehr zur Folge haben könnte. Die Gewerkschaft Verdi bereitet sich, wie auf der Webseite "zusammen-geht-mehr.verdi.de" zu lesen ist, intensiv auf die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vor, die im Januar 2025 begannen. Sie betont die Wichtigkeit der Beteiligung der Mitglieder an der Forderungsdiskussion.
Der DGB berichtet auf seiner Webseite über die aktuellen Tarifverhandlungen verschiedener Gewerkschaften, darunter auch die von Verdi im öffentlichen Dienst. Dort wird der Ablauf von Tarifverhandlungen allgemein erklärt und auf die Bedeutung von Tarifverträgen für die Regelung von Arbeitsbedingungen hingewiesen.
Quellen:
- https://www.morgenpost.de/berlin/article408237563/bvg-streik-naechster-entscheidungstag-steht-an.html
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/01/bvg-tarifstreit-verhandlungen-verdi.html
- https://www.berliner-zeitung.de/mensch-metropole/verdi-beraet-ueber-weiteren-bvg-streik-berlin-muss-stillgelegt-werden-li.2293205
- https://zusammen-geht-mehr.verdi.de/
- https://www.dgb.de/service/weiterer-service/tarifmeldungen/