BVG-Streik: Verdi fordert höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stehen erneut vor einem Streik. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder für Montag, den 27. Januar, zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Wie der rbb24 berichtet, werden Busse, Straßenbahnen und U-Bahnen voraussichtlich den ganzen Tag stillstehen. Die S-Bahn, die von der Deutschen Bahn betrieben wird, ist von dem Streik nicht betroffen.
Verdi fordert im Tarifkonflikt mit der BVG deutliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen und höhere Löhne. Wie die Tagesschau berichtet, verlangt die Gewerkschaft monatlich 750 Euro mehr Lohn für alle Beschäftigten, ein 13. Monatsgehalt, eine Fahrdienst- bzw. Wechselschichtzulage von 300 Euro sowie eine Schichtzulage von 200 Euro. Wie Verdi mitteilte, belaufen sich die Forderungen auf 250 Millionen Euro jährlich. Zum Vergleich: Die Personalkosten der BVG lagen 2023 laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro, wie rbb24 berichtet. Die BVG, vertreten durch den Kommunalen Arbeitgeberverband, hat die Forderungen als "nicht finanzierbar" zurückgewiesen, wie rbb24 berichtet. BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe räumte zwar ein, dass es Nachholbedarf beim Thema Entgelt gebe, betonte aber, dass die Forderungen in der jetzigen Form nicht erfüllbar seien. Wie die Berliner Morgenpost in ihren Leserbriefen wiedergibt, sehen einige Berliner die Forderungen von Verdi kritisch und als unangemessen an.
Wie Verdi auf ihrer Website bekannt gab, begründet die Gewerkschaft den Warnstreik mit den "Verzögerungsstrategien" des BVG-Vorstands. Obwohl die Forderungen bereits im Oktober 2024 vorgelegt wurden, habe es in der ersten Verhandlungsrunde am 15. Januar kein Angebot der Arbeitgeberseite gegeben. Die BVG hingegen bezeichnet den Warnstreik als "unverhältnismäßig" und spricht von einer "konstruktiven Auftaktrunde" der Tarifverhandlungen. Für den 31. Januar ist eine weitere Verhandlungsrunde geplant, bei der die BVG ein Angebot vorlegen will. Wie Berlin.de berichtet, empfiehlt die BVG den Fahrgästen, auf S-Bahn, Regionalbahnen und Sharing-Angebote auszuweichen.
Verdi hatte bereits 2024 zweimal zu Warnstreiks bei der BVG aufgerufen. Damals ging es um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Wie die Tagesschau berichtet, einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft im April 2024 unter anderem auf mehr Wendezeit, Urlaubsgeld und zusätzliche Urlaubstage.
Quellen:
- https://www.morgenpost.de/berlin/article408146037/bvg-streik-diese-forderungen-von-verdi-sind-fehl-am-platz.html
- https://www.verdi.de/themen/nachrichten/++co++f3b4a67e-d426-11ef-93a7-e78918fd4184
- https://www.berlin.de/aktuelles/9428743-958090-warnstreik-bvg-einschraenkungen-nahverke.html
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/01/bvg-tarifkonflikt-weiteres-vorgehen-tarifkommission-verdi.html
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/berlin/rbb-tarifkonflikt-verdi-entscheidet-ueber-moegliche-warnstreiks-bei-der-bvg-100.html
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/01/berlin-tarifverhandlungen-bvg-verdi.html