Auswirkungen der BVG-Tarifverhandlungen 2025 auf den Berliner Haushalt
Die Tarifverhandlungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) im Jahr 2025 stellen den Berliner Haushalt vor erhebliche Herausforderungen. Wie rbb24 im Januar 2025 berichtete, warnte Finanzsenator Stefan Evers (CDU) vor den finanziellen Folgen eines zu hohen Tarifabschlusses. Die Forderungen der Gewerkschaft Verdi nach einem monatlichen Gehaltsplus von 750 Euro, einem 13. Monatsgehalt und zusätzlichen Zulagen, belaufen sich laut Verdi auf 250 Millionen Euro jährlich. Diese Summe würde den ohnehin angespannten Berliner Haushalt zusätzlich belasten.
Wie der rbb24 weiter ausführte, sieht Evers mehrere finanzielle Risiken für das Haushaltsjahr 2025. Neben den Tarifverhandlungen bei der BVG nannte er Kostensteigerungen im Sozialbereich und die Tarifverhandlungen für den Öffentlichen Dienst, die in der Regel von den Ländern nachvollzogen werden. Selbst ein moderates Ergebnis von drei Prozent mehr Gehalt würde den Haushalt mit 600 Millionen Euro belasten.
Die angespannte Haushaltslage lässt dem Land Berlin als Eigentümer der BVG kaum Spielraum für höhere Zuschüsse. Wie Evers gegenüber rbb24 erklärte, könnten Kürzungen beim Leistungsumfang der BVG, also dem Angebot im Bus-, Tram- und U-Bahnverkehr, die Konsequenz sein. Die Personalkosten der BVG lagen 2023 laut Geschäftsbericht bei rund 820 Millionen Euro. Die zusätzlichen 250 Millionen Euro, die Verdi fordert, würden diese Kosten deutlich erhöhen.
Bereits im November 2023 musste die BVG ihr Busangebot aufgrund von Personalmangel kürzen, wie rbb24 berichtete. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde der Busfahrplan um sechs Prozent reduziert. Dies zeigt, dass die BVG bereits vor den Tarifverhandlungen 2025 mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, die sich nun durch die hohen Forderungen von Verdi weiter verschärfen könnten.
Der Spiegel berichtete im Februar 2023 über die damalige Einigung im Tarifkonflikt bei der BVG, bei der die Beschäftigten acht Prozent mehr Lohn erhielten. Dieser Abschluss zeigt, dass Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst möglich sind, jedoch müssen diese im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des Landes bleiben.
Die Tarifverhandlungen der BVG im Jahr 2025 sind somit ein wichtiger Faktor für den Berliner Haushalt. Ein hoher Tarifabschluss könnte zu Kürzungen im öffentlichen Nahverkehr führen und den Haushalt zusätzlich belasten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen entwickeln und welche Auswirkungen sie letztendlich auf den Berliner Nahverkehr und die Finanzen des Landes haben werden.
Quellen:
- https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2025/01/berlin-tarifverhandlungen-bvg-finanzsenator.html
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2023/11/berlin-bvg-personalmangel-busse-angebot-reduziert-fahrplanwechsel.html
- https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/berlin-weitere-streiks-bei-bvg-abgewendet-a-1261377.html
- https://www.spiegel.de/wirtschaft/kitas-busse-muell-wann-warnstreiks-im-oeffentlichen-dienst-drohen-a-a68e4dfb-2dd1-4348-a509-fbd111185e9c