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Deutscher Schulpreis 2024: Höchste Auszeichnung für inklusive Bildungskonzepte geht nach Berlin

Am 2. Oktober 2024 fand in Berlin die feierliche Preisverleihung des Deutschen Schulpreises 2024 statt. Bundeskanzler Olaf Scholz ehrte die Preisträgerschulen, die in diesem Jahr für ihre herausragenden Konzepte in der inklusiven Bildung ausgezeichnet wurden. Mit dem Deutschen Schulpreis, der von der Robert Bosch Stiftung in Kooperation mit der Heidehof Stiftung ins Leben gerufen wurde, werden jährlich die besten Schulen in Deutschland ausgezeichnet. Dieses Jahr gingen die höchsten Auszeichnungen gleich zweimal nach Berlin, was die Bedeutung der Hauptstadt im Bereich der Schulbildung unterstreicht.

Preisträgerschulen und ihre Konzepte

Insgesamt bewarben sich mehr als 80 Schulen um den renommierten Preis, der als die anspruchsvollste Auszeichnung für Schulen in Deutschland gilt. Die Jury, bestehend aus Bildungswissenschaftler:innen und Fachleuten aus der Schulpraxis, wählte 15 Schulen für die Endrunde aus, von denen schließlich die Sieger ermittelt wurden. Die beiden Berliner Schulen, die den Hauptpreis und weitere Auszeichnungen erhielten, sind:

- Friedenauer Gemeinschaftsschule - Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule

Diese Schulen konnten die Jury insbesondere durch ihre innovativen und inklusiven Bildungskonzepte überzeugen. Die Friedenauer Gemeinschaftsschule hebt sich durch ein integratives Unterrichtsmodell hervor, das Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Hintergründen und Fähigkeiten zusammenbringt. Damit wird ein Umfeld geschaffen, in dem alle Lernenden individuell gefördert werden und das soziale Miteinander im Vordergrund steht.

Die Wilhelm-von-Humboldt-Gemeinschaftsschule hingegen kombiniert verschiedene Bildungsansätze und fördert aktiv die Selbstständigkeit der Schüler. Hier stehen neben fachlicher Qualifikation auch soziale Kompetenzen auf dem Lehrplan, was den Schülern hilft, sich in der Gesellschaft zu orientieren und Verantwortung zu übernehmen.

Auswahlverfahren und Kriterien

Das Auswahlverfahren für den Deutschen Schulpreis umfasst mehrere Schritte. Zunächst müssen sich die Schulen schriftlich bewerben und ihre Konzepte darlegen. Anschließend erfolgt eine Bewertung durch die Jury, die die Schulen in verschiedenen Bereichen besucht und dabei die Unterrichtsqualität sowie den Umgang mit Vielfalt und Verantwortung beurteilt. Die Jurysitzungen fanden in der Zeit von April bis Juni statt, in der die besten Konzepte ermittelt wurden.

Die Bewertung erfolgt anhand von sechs Qualitätsbereichen:

- Unterrichtsqualität - Leistung - Umgang mit Vielfalt - Verantwortung - Schulklima und Schulleben - Schule als lernende Institution

Diese Kriterien spiegeln die Komplexität und die vielen Facetten wider, die eine gute Schule auszeichnen. Die Ergebnisse werden öffentlich gemacht, um anderen Schulen die Möglichkeit zu geben, von den erfolgreichen Konzepten zu lernen und diese zu adaptieren.

Die Bedeutung des Deutschen Schulpreises

Der Deutsche Schulpreis hat sich seit seiner Einführung im Jahr 2006 als ein wichtiges Instrument zur Förderung der Schulentwicklung in Deutschland etabliert. Mit über 2.500 Bewerbungen seit Beginn des Programms zeigt sich, dass die Schulen in Deutschland zunehmend bereit sind, innovative Wege zu gehen und sich aktiv um Verbesserung zu bemühen. Die Preisträgerschulen fungieren daher nicht nur als Vorbilder, sondern auch als Teil eines wachsenden Netzwerks von Schulen, die sich gegenseitig unterstützen und voneinander lernen.

Die Robert Bosch Stiftung, die den Preis auslobt, verfolgt mit diesem Initiativen das Ziel, die Bildungsqualität in Deutschland nachhaltig zu steigern und gleichzeitig die Öffentlichkeit für die Herausforderungen und die Erfolge im Schulbereich zu sensibilisieren.

Künftige Ausschreibungen und Bewerbungsmöglichkeiten

Bis zum 31. Januar 2025 sind allgemeinbildende und berufsbildende Schulen aufgerufen, sich für den Deutschen Schulpreis 2025 zu bewerben. Die Ausschreibung wird von der Robert Bosch Stiftung und der Heidehof Stiftung durchgeführt. Diese Initiative bietet Schulen die Möglichkeit, ihre eigenen Konzepte für qualitätsvolles Lehren und Lernen zu präsentieren und sich mit anderen Schulen auszutauschen.

Die Frage, die in der Ausschreibung im Mittelpunkt steht, lautet: „Wie gestalten Sie an Ihrer Schule qualitätsvolles Lehren und Lernen?“ Durch die Bewerbung um den Preis haben Schulen die Chance, ihre individuellen Stärken und innovativen Ansätze sichtbar zu machen.

Fazit

Die Verleihung des Deutschen Schulpreises 2024 hat erneut die Bedeutung von inklusiven Bildungskonzepten betont. Die ausgezeichneten Schulen aus Berlin zeigen, dass durch kreatives und kooperatives Lernen nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch soziale Verantwortung und Integration gefördert werden können. Durch die Auszeichnung werden diese Konzepte einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht, was langfristig zu einer Verbesserung der Schulqualität in Deutschland beitragen kann.

Die Vorfreude auf die kommenden Ausschreibungen und die Möglichkeit, neue innovative Schulen kennenzulernen, bleibt bestehen. Der Deutsche Schulpreis wird auch in Zukunft ein wichtiges Signal für die Entwicklung von Schule und Bildung in Deutschland setzen.

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 in Kategorie: 
Kultur

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