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Friedensdemo in Berlin: 25.000 Menschen erwartet

Am 3. Oktober 2024, dem Tag der Deutschen Einheit, plant das Bündnis „Nie wieder Krieg“ eine Großdemonstration in Berlin, bei der etwa 25.000 Teilnehmer erwartet werden. Diese Veranstaltung ist eine Reaktion auf die aktuellen Konflikte in Europa und im Nahen Osten, insbesondere den Ukraine-Krieg und die Situation in Gaza. Die Demonstration wird von verschiedenen politischen Akteuren und Organisationen unterstützt, die gegen die Stationierung von US-Raketen in Deutschland und gegen deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine und Israel protestieren.

Hintergrund der Demonstration

Die Organisatoren der Demonstration, darunter Gewerkschaften, Friedensbewegungen und politische Gruppen, haben sich auf das Motto „Nie wieder Krieg – Die Waffen nieder“ geeinigt. Die Veranstaltung soll in Form eines Sternmarsches ab 12.30 Uhr beginnen, wobei die Teilnehmer von verschiedenen Punkten in der Stadt zum „Großen Stern“ im Tiergarten ziehen. Die Schlusskundgebung ist für 14.30 Uhr geplant und wird prominente Redner umfassen, darunter Sahra Wagenknecht von der BSW, Ralf Stegner von der SPD und Gesine Lötzsch von der Linken.

Politische Reaktionen und Kontroversen

Die bevorstehende Demonstration hat bereits im Vorfeld für erhebliche Diskussionen gesorgt. Während einige Politiker die Initiative unterstützen, gibt es auch zahlreiche Kritiker, die die Ausrichtung und die Inhalte der Veranstaltung in Frage stellen. Unter den Kritikern befindet sich auch Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP, die vehement darauf hinweist, dass die Demonstration nicht für den Frieden sei, sondern vielmehr russische Aggressionen und die damit verbundenen Kriegsverbrechen verharmlose. Ähnlich äußerte sich Anton Hofreiter von den Grünen, der die Teilnahme von Ralf Stegner auf der Bühne als problematisch ansieht, da dies als Unterstützung für einen vermeintlichen „Kriegstreiber“ interpretiert werden könnte.

Ralf Stegner selbst verteidigte seine Teilnahme an der Demonstration, indem er betonte, dass die Friedensbewegung traditionell heterogen sei und es wichtig sei, diese nicht populistischen Kräften zu überlassen. Er stellte klar, dass er nicht die Ansichten aller Redner teile, aber die Bedeutung des Friedens in den Vordergrund stellen wolle.

Forderungen der Demonstration

Die Veranstalter fordern unter anderem einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und in Gaza sowie ein Ende der Waffenlieferungen an diese Konfliktregionen. Zudem wird eine diplomatische Initiative gefordert, um die internationale Zusammenarbeit zu stärken und zukünftigen Konflikten vorzubeugen. Kritiker der Demo betonen jedoch, dass der Aufruf nicht ausreichend auf die Rolle Russlands als Aggressor eingeht und stattdessen die Verantwortung einseitig an den Westen abgibt.

Der Aufruf zur Demonstration wird von vielen als parteipolitisch gefärbt wahrgenommen und wirft die Frage auf, ob die Friedensbewegung in ihrer aktuellen Form noch ein effektives Mittel zur Konfliktlösung darstellt oder ob sie von extremen politischen Ansichten vereinnahmt wird. Dies wird insbesondere von der Deutschen Friedensgesellschaft kritisiert, die sich von der Demonstration distanzierte und vor einer politischen Vereinnahmung warnt.

Zusätzliche Veranstaltungen und Gegendemonstrationen

Am selben Tag sind auch mehrere Gegendemonstrationen in Berlin geplant, die für die Unterstützung der Ukraine und gegen die vermeintliche Verharmlosung von Kriegstreibern demonstrieren wollen. Diese Veranstaltungen richten sich gegen die Positionen der Friedensdemo und verlangen eine klare Abgrenzung von extremistischen Ansichten. Somit wird der 3. Oktober in Berlin nicht nur zu einem Tag des Protests für den Frieden, sondern auch zu einem Schauplatz der politischen Auseinandersetzung.

Fazit

Die Großdemonstration am 3. Oktober 2024 in Berlin spiegelt die aktuellen Spannungen in der Gesellschaft wider und zeigt, wie unterschiedlich die Ansichten über Frieden und Krieg in der heutigen Zeit sind. Während einige für einen sofortigen Stopp der Waffenlieferungen plädieren, fordern andere eine klare Unterstützung für die Ukraine und eine scharfe Verurteilung von Aggressionen. Der Umgang mit diesen unterschiedlichen Positionen wird entscheidend sein für den Erfolg der Demonstration und die zukünftige Entwicklung der Friedensbewegung in Deutschland.

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 in Kategorie: 
Politik

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