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Darum marschierten Soldatinnen und Soldaten durch Berlin

Am Donnerstag, dem 22. August 2024, fand in Berlin ein bedeutender Gedenkmarsch statt, an dem Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten teilnahmen, um ihrer im Einsatz gefallenen Kameraden zu gedenken. Die Veranstaltung war Teil einer Tradition, die bereits seit mehreren Jahren durchgeführt wird und durch die Bundeswehr sowie den Reservistenverband unterstützt wird. Der Marsch, der insgesamt 117 Kilometer umfasste, führte die Teilnehmenden durch die Berliner Innenstadt und endete am Ehrenmal der Bundeswehr im Bendlerblock.

Der Gedenkmarsch hatte seinen Ursprung in der Reservistenarbeitsgemeinschaft Military Brotherhood Germany, die die Idee 2018 ins Leben rief, um den gefallenen Soldaten und den im Dienst verstorbenen Angehörigen der Bundeswehr zu gedenken. Während des Marsches trugen die Teilnehmenden Namensbänder ihrer gefallenen Kameraden, was als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen dient.

Die Strecke, die die Soldatinnen und Soldaten zurücklegten, symbolisiert die 116 gefallenen Soldaten seit der Gründung der Bundeswehr im Jahr 1956 sowie die 3.400 Soldaten und zivilen Mitarbeiter, die im Verlauf ihrer Dienstzeit ihr Leben verloren haben. Jeder Kilometer der Strecke steht für einen gefallenen Soldaten, während jeder zusätzliche Meter den Verstorbenen gewidmet ist. Der Marsch selbst fand in mehreren Etappen statt, wobei die letzte Etappe durch die zentrale Berliner Straße des 17. Juni, vorbei am Reichstag und dem Brandenburger Tor, führte.

Oberstleutnant Marcel Bohnert, der Vize-Chef des Bundeswehrverbandes, erklärte, dass der Gedenkmarsch nicht nur eine Möglichkeit sei, den Gefallenen die letzte Ehre zu erweisen, sondern auch dazu diene, das Bewusstsein für die Belange von Veteraninnen und Veteranen zu schärfen. Er betonte, dass der Marsch eine Plattform biete, um die Emotionen der Teilnehmenden zu verarbeiten und öffentlich zu zeigen, dass der Dienst an der Gesellschaft Risiken birgt, die nicht vergessen werden sollten.

Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf den Marsch waren überwiegend positiv. Viele Passanten hielten an, um den Soldaten Respekt zu zollen und ihnen zuzujubeln. Dies zeigt, dass es eine wachsende Akzeptanz und ein Verständnis für die Belastungen gibt, denen die Soldaten ausgesetzt sind, sowie für das, was es bedeutet, in den Dienst der Nation zu treten.

Der Chef des Brandenburger Landeskommandos, Olaf Detlefsen, äußerte die Hoffnung, dass der Gedenkmarsch dazu beiträgt, die Akzeptanz in der Gesellschaft für Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen. Er wies darauf hin, dass der Schutz der Demokratie und der Nation auch einen persönlichen Einsatz erfordere. Die Sichtbarkeit der Bundeswehr in der Gesellschaft, insbesondere bei solch emotionalen Anlässen, sei von großer Bedeutung, um das Verständnis für die Herausforderungen des Soldatendaseins zu fördern.

Der Gedenkmarsch fand bereits zum siebten Mal statt und hat sich zu einer wichtigen Tradition entwickelt, die sowohl aktive Soldaten als auch Reservisten zusammenbringt. Die Organisation des Marsches erfordert umfangreiche Vorbereitungen und eine enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen militärischen und zivilen Stellen, um sicherzustellen, dass der Marsch nicht nur reibungslos verläuft, sondern auch die gewünschte Botschaft übermittelt wird.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Gedenkmarsch eine bedeutende Möglichkeit bietet, die Erinnerungen an gefallene Soldaten wachzuhalten und gleichzeitig die gesellschaftliche Wahrnehmung der Bundeswehr zu fördern. Diese Art der öffentlichen Erinnerungskultur trägt dazu bei, die Leistungen und Opfer der Soldaten zu würdigen und ihre Geschichten im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft zu verankern.

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 in Kategorie: 
Politik

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