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Grüne fordern Handeln des Senats gegen BVG-Krise

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) stehen derzeit vor erheblichen Herausforderungen, die sich aus einem Mangel an verfügbaren Fahrzeugen, Personalausfällen und einer unzureichenden Planung ergeben. Diese Probleme führen zu häufigen Zugausfällen und Verspätungen, was nicht nur die Zufriedenheit der Fahrgäste beeinträchtigt, sondern auch die Funktionsfähigkeit des öffentlichen Nahverkehrs in der Hauptstadt gefährdet.

In diesem Kontext haben die Grünen in Berlin, vertreten durch die verkehrspolitische Sprecherin Antje Kapek, ein Acht-Punkte-Papier vorgestellt, das Maßnahmen zur Verbesserung der Situation vorschlägt. Kapek kritisiert die Sparpolitik des Finanzsenators Stefan Evers, die ihrer Meinung nach die Krise weiter verschärfen wird. "Die Sparmaßnahmen, die der Senat plant, sind der falsche Weg. Sie werden die bestehenden Probleme nur noch verstärken," so Kapek. Sie verweist darauf, dass unter der grünen Regierungsbeteiligung der Etat für die BVG fast verdreifacht wurde und der aktuelle Kurs lediglich die finanziellen Schwierigkeiten des Senats kaschiert.

Die Grünen fordern, dass der Senat den alten Fahrplan wiederherstellt und eine verlässliche und leistungsfähige BVG-Infrastruktur gewährleistet. Die aktuelle Situation wird als alarmierend beschrieben: Auf der U-Bahn-Linie U1 beispielsweise wird seit Mai 2024 nur noch 20 Prozent der Regelkapazität angeboten. In einigen Fällen sank das Angebot sogar auf 18 Prozent. Dies hat zur Folge, dass viele Bürger, die auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen sind, in ihrer Mobilität stark eingeschränkt werden.

Kapek betont, dass ein stabiles und gut funktionierendes BVG-Angebot das Rückgrat einer funktionierenden Stadt ist. "Wir können nicht einfach die Ansprüche der Bürger herunterschrauben. Der öffentliche Nahverkehr muss zuverlässig sein," betont sie. Die Grünen sehen in der aktuellen Lage eine direkte Folge der politischen Entscheidungen und fordern mehr Ehrlichkeit von der BVG und dem Senat. In ihrer Argumentation bezieht sich Kapek auf die Notwendigkeit, in die Verkehrsinfrastruktur zu investieren, anstatt sie zu kürzen.

Das Acht-Punkte-Papier der Grünen umfasst Vorschläge, die darauf abzielen, den öffentlichen Nahverkehr in Berlin zu stärken. Dazu gehört unter anderem die langfristige Planung und Umsetzung neuer Fahrzeugbestellungen sowie die Förderung von Personalmaßnahmen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) unterstützt diese Forderungen und weist darauf hin, dass die BVG auf neues Personal angewiesen ist, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die Situation bei der BVG spiegelt sich auch in den aktuellen Fahrgastzahlen wider. Aufgrund der unzureichenden Kapazitäten und der häufigen Ausfälle ziehen viele Fahrgäste in Betracht, auf alternative Verkehrsmittel umzusteigen. Dies könnte langfristig zu einem Rückgang der Fahrgastzahlen und damit zu weiteren finanziellen Problemen für die BVG führen.

Um die Situation zu verbessern, ist es entscheidend, dass der Senat und die BVG gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die Grünen fordern eine transparente Kommunikation über die Herausforderungen und die geplanten Maßnahmen, um das Vertrauen der Fahrgäste zurückzugewinnen und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Grünen in Berlin eine grundlegende Reform des Nahverkehrs fordern, um die bestehende Krise zu bewältigen. Sie sind der Ansicht, dass der Senat proaktiv handeln muss, um den Bürgern in Berlin einen zuverlässigen und leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu bieten.

Quellen: rbb online, dpa, Tagesspiegel

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