Im Juni dieses Jahres ereignete sich in Berlin-Altglienicke ein schockierender Vorfall, bei dem ein Kleinkind aus dem Fenster eines Mehrfamilienhauses stürzte. Die Mutter des Mädchens wurde nun vom Berliner Landgericht in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht. Wie die Morgenpost und der Stern berichten, befand sich die 41-Jährige zum Zeitpunkt der Tat in einem akuten Schub ihrer psychischen Erkrankung. Nach Überzeugung des Gerichts hat die Mutter ihre damals 21 Monate alte Tochter aus dem Fenster geworfen oder gestoßen.
Die Staatsanwaltschaft war ursprünglich von versuchtem Mord ausgegangen und hatte vermutet, dass die Mutter das Kind in eine Katzenbox eingesperrt hatte, bevor sie es aus dem Fenster warf. Diese Vermutung bestätigte sich im Verlauf der Verhandlung jedoch nicht. Laut dem Urteil des Vorsitzenden Richters Wolfgang Dobrikat warf die Frau zunächst diverse Gegenstände, darunter Handys, einen Müllsack und tatsächlich auch eine Katzenbox, aus dem Fenster. Daraufhin folgte das Kind, das sich, wie der Richter ausdrücklich betonte, nicht in der Box befand. Diese Feststellung stützt sich auf das Verletzungsbild des Mädchens.
Das Gericht sprach die Frau vom Vorwurf des versuchten Mordes frei, verurteilte sie aber wegen versuchten Totschlags. Aufgrund ihrer psychischen Erkrankung wurde sie für schuldunfähig erklärt. Die Unterbringung in der Psychiatrie sei erforderlich, da weiterhin die Gefahr bestehe, dass die Frau weitere Straftaten begehe, so das Gericht. Der Verteidiger plädierte auf fahrlässige Körperverletzung und argumentierte, das Kind sei durch einen Unfall gestürzt. Diese Darstellung wies das Gericht jedoch zurück.
Wie die Morgenpost berichtet, erlitt das Mädchen bei dem Sturz aus circa elf Metern Höhe schwere Verletzungen, darunter mehrere Knochenbrüche, Prellungen und Blutergüsse. Glücklicherweise sind keine bleibenden Schäden zu erwarten und das Kind, das inzwischen bei seinen Großeltern lebt, kann wieder laufen. Die Mutter selbst gab im Prozess an, sich nicht an die Tat erinnern zu können und schloss aus, ihr Kind geworfen zu haben.
Quellen:
- Morgenpost
- Stern
- dpa (laut Morgenpost)