In der Berliner Silvesternacht kam es im Ortsteil Tegel zu einem schweren Vorfall mit einer explodierenden Kugelbombe. Ein siebenjähriger Junge erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen und musste notoperiert werden. Sein Zustand ist weiterhin kritisch und er wird intensivmedizinisch betreut (dpa, 03.01.2025). Laut Morgenpost soll der Täter die Kugelbombe gezielt in eine Gruppe von Kindern und Erwachsenen geworfen haben. Die Polizei ermittelt wegen Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, der Verantwortliche ist jedoch noch flüchtig (dpa, 03.01.2025).

Die Explosion ereignete sich gegen 0:30 Uhr im Bottroper Weg. Ein 41-jähriger Mann wurde ebenfalls schwer verletzt und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zusätzlich erlitten sechs weitere Personen leichtere Verletzungen: drei Kinder im Alter von neun und zwölf Jahren, eine 15-Jährige sowie zwei Erwachsene im Alter von 22 und 44 Jahren (dpa, 03.01.2025).

Die Berliner Morgenpost zitiert eine Augenzeugin, die angibt, dass die Kugelbombe gezielt in die Menschenmenge geworfen wurde. Die Polizei äußert sich dazu aufgrund der laufenden Ermittlungen noch nicht (Berliner Morgenpost, 03.01.2025).

Kugelbomben bestehen aus zwei mit Schwarzpulver und pyrotechnischen Stoffen gefüllten Halbschalen. Eine Lunte entzündet das Schwarzpulver, wodurch die Kugelbombe in die Luft geschleudert wird. Dort explodiert eine zweite Ladung, sprengt die Halbschalen und verteilt die Effekte. In Deutschland sind große Kugelbomben aufgrund ihrer Gefährlichkeit verboten. Sie werden illegal eingeführt oder selbst gebaut. Der Umgang mit nicht zugelassenem Feuerwerk ist strafbar und kann laut Bundesinnenministerium mit Gefängnisstrafen oder hohen Geldbußen geahndet werden (Berliner Morgenpost, 03.01.2025).

Die taz berichtet von weiteren Vorfällen mit Kugelbomben in Berlin, unter anderem in Schöneberg, wo sieben Häuser beschädigt und 36 Wohnungen unbewohnbar wurden (taz, 02.01.2025). Ein von der taz befragter Pyrotechnik-Experte weist auf die leichte Verfügbarkeit von Kugelbomben im Internet hin und fordert strengere Kontrollen des illegalen Handels (taz, 02.01.2025). Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet über Forderungen nach verstärkten Kontrollen und einem generellen Böllerverbot nach den schweren Vorfällen in der Silvesternacht (RND, 03.01.2025).

Quellen:

dpa, 03.01.2025

Berliner Morgenpost, 03.01.2025

taz, 02.01.2025

RND, 03.01.2025

Veröffentlich am 
3/1/2025
 in Kategorie: 
Freizeit

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