Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst: Warnstreiks der Müllabfuhr in Brandenburg
Im anhaltenden Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi zu dreitägigen Warnstreiks aufgerufen, die auch die Müllabfuhr in Brandenburg betreffen. Wie rbb24 berichtet, begannen die Streiks am Mittwoch und führten zu Ausfällen bei der Müllabfuhr und Schließungen von Recyclinghöfen. Die Entsorgungsbetriebe in Potsdam (STEP), Potsdam-Mittelmark (APM) und Südbrandenburg (SBAZV) beteiligten sich an den Aktionen. Die Abfallentsorgung Potsdam erklärte auf ihrer Webseite, dass die Abholung der Mülltonnen und die Straßenreinigung betroffen seien und die ausgefallenen Touren nicht nachgeholt würden. Wie die Süddeutsche Zeitung, unter Berufung auf die DPA, meldet, ist der Streik jedoch nicht flächendeckend. Eine Sprecherin des Südbrandenburgischen Abfallzweckverbandes bestätigte, dass nur einzelne Recyclinghöfe geschlossen blieben und die Müllabfuhr nicht in allen Gemeinden ausfiel.
Verdi fordert in den Tarifverhandlungen acht Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage. Wie die Märkische Allgemeine berichtete, blieben die Arbeitgeber bislang ein Angebot schuldig. Die Streiks betreffen neben der Müllabfuhr auch Kitas, Horte, Kommunalverwaltungen und Sparkassen. Am Donnerstag weiteten sich die Streiks auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienstes aus. Laut Tagesschau sind die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz und Spree-Neiße sowie die Stadt Cottbus betroffen. Einsatzkräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr sind vom Streikaufruf ausgenommen. Für Freitag rief Verdi die Beschäftigten der Stadt- und Kreisverwaltungen sowie kommunaler Einrichtungen in Potsdam und im westlichen Brandenburg zum Warnstreik auf.
Auch in Berlin ist die Müllabfuhr von den Warnstreiks betroffen. Wie rbb24 berichtet, erklärte der stellvertretende Landesbezirksleiter von Verdi, Benjamin Roscher, dass man mit den Warnstreiks den Druck erhöhen wolle, um in der dritten Verhandlungsrunde ab dem 14. März ein verhandelbares Angebot zu erhalten. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung, in einer Meldung der DPA, berichtete ebenfalls über die Ausweitung der Warnstreiks und die Forderungen von Verdi. Die Arbeitgeberseite wies die Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die Tarifverhandlungen werden vom 14. bis 16. März in Potsdam fortgesetzt.
Quellen:
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/03/warnstreik-verdi-oeffentlicher-dienst-muellabfuhr-berlin-brandenburg.html
- https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tarifstreit-warnstreik-bei-der-muellabfuhr-in-teilen-brandenburgs-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250305-930-394316
- https://www.tagesschau.de/inland/regional/brandenburg/rbb-tarifstreit-im-oeffentlichen-dienst-verdi-ruft-in-brandenburg-und-berlin-ab-mittwoch-zu-warnstreiks-auf-100.html
- https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/warnstreik-bei-der-muellabfuhr-in-teilen-brandenburgs-110336684.html