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Liste der möglichen Wettkampfstätten: Diese Berliner Orte kommen für Olympia infrage

Die Diskussion über die mögliche Austragung der Olympischen Spiele in Berlin im Jahr 2036 oder 2040 hat in den letzten Monaten an Fahrt gewonnen. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat bereits eine Liste möglicher Wettkampfstätten veröffentlicht, die aus bestehenden Sporteinrichtungen in der Hauptstadt besteht. Dies geschieht im Rahmen eines nachhaltigen Konzeptes, das darauf abzielt, vorhandene Ressourcen zu nutzen und nicht unnötig neue Bauprojekte zu starten.

Hintergrund der Olympiabewerbung

Am 24. November 2023 bekundeten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und die Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) offiziell die Bereitschaft, Berlin als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2036 oder 2040 ins Rennen zu schicken. Dieser Schritt ist nicht nur eine Antwort auf die globalen olympischen Ambitionen, sondern auch eine Möglichkeit, Berlin als Sportstadt neu zu positionieren.

Ein zentraler Aspekt der Bewerbung ist die Nachhaltigkeit. Die Idee ist, bestehende Sportstätten zu nutzen, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll erscheint. Die Liste der möglichen Wettkampfstätten umfasst zehn Orte, die für die verschiedenen Disziplinen in Betracht gezogen werden.

Das Olympiastadion

Ein einzigartiger Ort auf der Liste ist das Olympiastadion, das ursprünglich für die Sommerspiele 1936 erbaut wurde. Dieses Stadion hat eine lange Geschichte und wird regelmäßig für Sportveranstaltungen genutzt. Es gilt als eines der wenigen Olympiastadien weltweit, die auch nach mehreren Jahrzehnten noch aktiv sind. Aktuell wird in das Stadion investiert, um es für die Fußball-Europameisterschaft 2024 fit zu machen. Die blaue Laufbahn ist bekannt dafür, dass sie als die schnellste der Welt gilt.

Der Olympiapark

Rund um das Olympiastadion befindet sich der Olympiapark, der als möglicher zentraler Veranstaltungsort auch für andere Sportarten genutzt werden könnte. Der Park bietet zahlreiche Möglichkeiten für verschiedene Sportarten, benötigt jedoch umfangreiche Renovierungsarbeiten, um den Anforderungen einer Olympiade gerecht zu werden. Schätzungen zufolge wären Investitionen in Höhe von 150 Millionen Euro notwendig, um das gesamte Gelände zu modernisieren.

Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Ein weiterer möglicher Standort ist der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark in Prenzlauer Berg. Hier sind bereits umfangreiche Umbaupläne in Arbeit, die die Inklusion in den Mittelpunkt stellen. Ein neues Stadion, das für die Paralympischen Spiele ausgelegt ist, soll hier entstehen und Platz für 20.000 Zuschauer bieten. Dieser Umbau wird unabhängig von einer möglichen Olympiabewerbung durchgeführt, könnte aber eine wichtige Rolle in der Gesamtstrategie spielen.

Max-Schmeling-Halle und Mercedes-Benz-Arena

Die Max-Schmeling-Halle könnte ebenfalls in das Konzept aufgenommen werden, müsste jedoch modernisiert werden, um als Wettkampfstätte zu fungieren. In der Nähe befindet sich die Mercedes-Benz-Arena, die mit einer Kapazität von bis zu 14.500 Zuschauern gut geeignet wäre, um Spiele in Disziplinen wie Basketball oder Volleyball auszutragen. Diese Halle wird jedoch privat betrieben, was eine Herausforderung für die Planungen darstellen könnte.

Messehallen als mögliche Austragungsorte

Für die Vielzahl der Hallensportarten, die während der Olympischen Spiele ausgetragen werden, gibt es in Berlin jedoch einen akuten Mangel an geeigneten Hallen. Die Messehallen könnten als alternative Austragungsorte in Betracht gezogen werden. Diese wurden bereits während der Special Olympics im vergangenen Jahr genutzt und könnten sich als flexibel anpassbar erweisen.

Ehemaliger Flughafen Tegel

Ein weiterer ungewöhnlicher Vorschlag für mögliche Wettkampfstätten ist der ehemalige Flughafen Tegel. Dort könnten temporäre Veranstaltungsstätten errichtet werden, was eine kreative Lösung für die fehlenden Sporteinrichtungen darstellen könnte. Diese Fläche könnte auch für ein Olympisches Dorf genutzt werden.

Öffentliche Wahrnehmung und Kritik

Die Bewerbung um die Olympischen Spiele in Berlin ist nicht ohne Kontroversen. Kritiker weisen darauf hin, dass viele der bestehenden Sportstätten in einem maroden Zustand sind und dringend renoviert werden müssen. Es wird argumentiert, dass bevor Milliarden in ein sportliches Großereignis investiert werden, der Fokus auf die Instandhaltung und Modernisierung der bestehenden Sportinfrastruktur gelegt werden sollte.

Außerdem gibt es Bedenken hinsichtlich der historischen Konnotation des Olympiastadions, das mit den nationalsozialistischen Spielen von 1936 in Verbindung steht. Historiker und andere Stimmen aus der Öffentlichkeit fordern eine sensible Auseinandersetzung mit der Geschichte, um die Olympischen Spiele 2036 nicht als schlichte Wiederholung eines dunklen Kapitels in der deutschen Geschichte erscheinen zu lassen.

Fazit

Die Liste der möglichen Wettkampfstätten für die Olympischen Spiele in Berlin ist somit vielfältig und bietet sowohl historische als auch moderne Sportstätten an. Die Diskussion um die Bewerbung wird sicherlich weiterhin von verschiedenen Perspektiven geprägt sein, sowohl hinsichtlich der sportlichen als auch der gesellschaftlichen Implikationen. Die kommende Zeit wird zeigen, inwieweit Berlin tatsächlich die Möglichkeit erhält, die Olympischen Spiele auszurichten und welche Schritte unternommen werden, um dies zu realisieren.

Quellen

Die Informationen zu diesem Artikel basieren auf Berichten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sowie Berichterstattung durch Medien wie rbb24 und Der Tagesspiegel.

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 in Kategorie: 
Sport

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