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„Manuel ist gut zum Töten“: Brutale Bande beging Raubserie an Senioren

In einem erschütternden Prozess gegen eine Bande, die gezielt ältere Menschen ausraubte und dabei zwei Todesfälle verursachte, wurden am Freitag fünf Angeklagte vom Berliner Landgericht verurteilt. In einem spektakulären Urteil erhielten zwei der Täter lebenslange Haftstrafen wegen Mordes. Die Verhandlung, die sich über 73 Tage erstreckte, offenbarte das brutale Vorgehen der Täter, die sich an wehrlosen Senioren vergriffen.

Der Fall wurde von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt, insbesondere wegen der grausamen Umstände, unter denen die Überfälle stattfanden. Der Vorsitzende Richter Mark Sautter beschrieb die Taten als „niederträchtig“ und verwies auf die „überschießende Gewaltanwendung“, die bei jedem Überfall zur Anwendung kam. Besonders schockierend war die Aussage des Hauptangeklagten Valentino K., der in einem Telefonat über seinen Komplizen Manuel F. gesagt haben soll: „Manuel ist gut zum Töten.“

Die Bande, bestehend aus Tätern im Alter zwischen 24 und 39 Jahren, war vorwiegend in Berlin und Umgebung aktiv. Die Überfälle, die in der ersten Jahreshälfte 2022 stattfanden, richteten sich gezielt gegen ältere Menschen, die oft allein und verwundbar waren. Ein Beispiel ist der Überfall auf einen 83-jährigen Mann in Reinickendorf, bei dem die Täter etwa 600 Euro erbeuteten.

Die Ermittlungen ergaben, dass die Täter meist unter einem Vorwand an die Wohnungen der Senioren gelangten. In einem Fall klingelten sie bei einem älteren Paar und erkundigten sich zunächst freundlich nach einem Hund. Unmittelbar danach überwältigten sie die beiden Senioren und fesselten sie mit Klebeband. Diese Vorgehensweise wiederholte sich in mehreren Fällen, wobei die Opfer nicht nur beraubt, sondern oftmals auch körperlich misshandelt wurden.

Eine der brutalsten Taten ereignete sich am 18. August 2022 in Annaburg, wo eine 82-jährige Frau brutal überfallen wurde. Die Täter fesselten sie und drosselten sie mit einem Kleidungsstück, was zu ihrem Tod führte. Die Beute belief sich auf 1120 Euro.

Die Gerichtsverhandlung offenbarte zudem, dass einer der Täter, Heinz S., qualvoll erstickte, nachdem er gefesselt und geschlagen wurde. Die Richter stellten fest, dass die Angeklagten nicht nur aus Habgier handelten, sondern auch ohne Rücksicht auf das Leben ihrer Opfer. Dies führte zu den hohen Strafen, die gegen die Hauptangeklagten verhängt wurden. Valentino K. und Manuel F. wurden wegen Mordes in zwei Fällen verurteilt, während David S. aufgrund seiner Rolle in den Überfällen eine Strafe von zwölfeinhalb Jahren erhielt.

Die Verhandlung brachte auch emotionale Reaktionen des Publikums mit sich, als die Urteile verkündet wurden. Während des Verfahrens kam es mehrfach zu tumultartigen Szenen im Gerichtssaal. Alexandra K., die Ehefrau des Hauptangeklagten, reagierte heftig auf die Urteilsverkündung und musste medizinisch versorgt werden, nachdem sie zusammengebrochen war.

Die Staatsanwaltschaft hatte für alle vier Hauptangeklagten lebenslange Haftstrafen gefordert, während die Verteidiger die Mordvorwürfe als unbegründet zurückwiesen und auf mildere Strafen plädierten. Es wird davon ausgegangen, dass eine Revision gegen die Urteile eingelegt wird.

Die Taten der Bande haben in der Gesellschaft ein starkes Gefühl der Unsicherheit hinterlassen, insbesondere unter älteren Menschen, die sich in ihrem Alltag zunehmend bedroht fühlen. Die Polizei hat angekündigt, verstärkt Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit der älteren Bevölkerung zu gewährleisten und solche Verbrechen in Zukunft zu verhindern.

Die Schwere dieser Verbrechen und die damit verbundenen menschlichen Schicksale verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen die Justiz und die Gesellschaft im Umgang mit schwerer Kriminalität stehen. Die Diskussion über die Sicherheit von Senioren und die Notwendigkeit von Schutzmaßnahmen wird in der Öffentlichkeit weiterhin intensiv geführt.

Die Geschehnisse in diesem Fall werfen auch ein Licht auf die sozialen Strukturen und den Schutz von vulnerablen Gruppen in der Gesellschaft. Experten fordern, dass sowohl präventive Maßnahmen als auch abgestimmte Hilfsangebote für ältere Menschen ausgebaut werden müssen, um solchen Verbrechen einen Riegel vorzuschieben.

Insgesamt zeigt der Fall, wie wichtig es ist, die Sicherheit älterer Menschen zu gewährleisten und ihnen ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen. Die Gesellschaft ist gefordert, diesem Anliegen mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

Quellen: Der Tagesspiegel, dpa

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Politik

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