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In Berlin: 33 Mpox-Fälle seit Jahresbeginn

Im Jahr 2023 wurden in Berlin bislang 33 bestätigte Fälle von Mpox gemeldet. Die betroffenen Personen sind ausschließlich Männer, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) in seinem epidemiologischen Wochenbericht feststellt. Mpox, früher bekannt als Affenpocken, hat in den letzten Jahren sowohl in Deutschland als auch international für Aufmerksamkeit gesorgt.

Im Vergleich zu 2022, als die Zahl der Mpox-Fälle in Deutschland stark anstieg, sind die aktuellen Fallzahlen auf einem niedrigeren Niveau. Damals wurden bis Mitte August allein in Berlin über 1.500 Infektionen verzeichnet, was zu einem verstärkten Gesundheitsbewusstsein und einem Fokus auf präventive Maßnahmen führte. Bis zum 15. August 2023 wurden bundesweit 86 Mpox-Fälle registriert, wobei Berlin die höchste Zahl an Nachweisen unter den Bundesländern aufweist.

Berliner Gesundheitsverwaltung und Impfkampagne

Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) erklärte, dass die Berliner Gesundheitsverwaltung die Lage genau beobachte und entsprechende Maßnahmen vorbereite. Berlin habe aus dem Ausbruch von 2022 wichtige Lehren gezogen und könne auf diese Erfahrungen zurückgreifen. Glücklicherweise seien Impfungen mittlerweile über das reguläre Gesundheitssystem verfügbar, weshalb keine spezielle Impfkampagne erforderlich sei. Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Impfvereinbarungen zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung und den Krankenkassen, die den Zugang zur Impfung erschweren könnten.

Globale Alarmstufe durch die WHO

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat in Anbetracht der steigenden Mpox-Fälle in afrikanischen Ländern eine globale Alarmstufe ausgerufen. In den letzten Monaten wurden über 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle allein aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen betroffenen Ländern gemeldet. Diese Zahlen übersteigen die Gesamtzahl der im gesamten Vorjahr registrierten Fälle. Die WHO hat eine "Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite" ausgerufen, um die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu mobilisieren.

Infektiologe äußert sich zur Situation in Deutschland

Der Infektiologe Leif Erik Sander äußerte, dass für Deutschland derzeit keine unmittelbare Gefahr durch Mpox bestehe. Er betonte jedoch, dass die Möglichkeit einer Eintragung des Virus nach Europa realistisch sei, insbesondere wenn sich die Infektionslage weiter ausbreitet. Mpox wird hauptsächlich durch engen Körperkontakt übertragen, besonders beim Geschlechtsverkehr, und äußert sich durch Symptome wie Hautausschläge, Fieber und Muskelschmerzen. Bislang gab es in Deutschland keine Todesfälle durch Mpox.

Empfehlungen zur Impfung für Risikogruppen

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Mpox insbesondere für bestimmte Risikogruppen, darunter Männer, die Sex mit Männern haben und häufig die Partner wechseln. Ärzte in Berlin raten zur Impfung von Risikogruppen, während es gleichzeitig Diskussionen über die Verfügbarkeit und Finanzierung der Impfungen gibt. Der Berliner Allgemeinmediziner Jens Schellberg wies auf die Notwendigkeit hin, präventiv durch Immunisierung vorzugehen, betonte jedoch auch den Druck, eine Einigung zwischen den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung herbeizuführen.

Aktuelle Situation und Ausblick

Aktuell gibt es in Berlin und Deutschland insgesamt einen Rückgang der Mpox-Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch bleibt die Situation angespannt, insbesondere angesichts der alarmierenden Berichte aus Afrika. Die Gesundheitsbehörden werden die Entwicklung weiterhin genau beobachten und die Bevölkerung auf die notwendigen Maßnahmen hinweisen. Es ist wichtig, dass Informationen zur Prävention und zu Impfungen leicht zugänglich sind, um einem möglichen Anstieg der Fälle zuvorzukommen.

Die Situation um Mpox bleibt dynamisch und die Berliner Gesundheitsverwaltung ist bestrebt, die Bevölkerung umfassend zu informieren und zu schützen.

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Politik

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