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Parteitag der Berliner AfD am Samstag: Kandidaten für Bundestagswahl werden gewählt

Am kommenden Samstag wird die Berliner AfD ihren Parteitag in Jüterbog, Brandenburg, abhalten, um die Kandidaten für die Bundestagswahl im Jahr 2025 zu wählen. Während mehrere hundert Mitglieder der AfD erwartet werden, sind auch Gegenproteste geplant, die die Versammlung begleiten werden. Der Parteitag findet etwa 60 Kilometer südlich von Berlin statt, da die Partei in der Hauptstadt keinen geeigneten Veranstaltungsort finden konnte.

Beatrix von Storch, die derzeitige Bundestagsabgeordnete der AfD und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, wird voraussichtlich die Spitzenkandidatin für die Berliner AfD sein. In einem Interview äußerte sie, dass sie keine ernsthaften Gegenkandidaten für die Position erwarte und dass sie sich weiterhin für die "Mission der AfD" einsetzen möchte. Von Storch betonte ihre Themen, die sie als Teil ihres politischen Engagements ansieht. Diese umfassen den Widerstand gegen Gender-Irrsinn, die Islamisierung und den Einfluss der globalen Finanzindustrie.

Die Spitzenkandidatenpositionen sind in der Berliner AfD relativ unangefochten. So wird Gottfried Curio, ein weiterer Bundestagsabgeordneter der AfD, auf Platz 2 kandidieren. Curio hat sich in der Vergangenheit für kontroverse Themen eingesetzt, darunter ein Vollverschleierungsverbot. Ronald Gläser, der derzeitige parlamentarische Geschäftsführer der Berliner AfD, wird auf Platz 3 antreten. Die Kandidaturen von von Storch, Curio und Gläser gelten als gesichert.

Eine spannende Entwicklung wird jedoch um den vierten Platz erwartet, wo es zu einer Kampfkandidatur zwischen Sebastian Maack und Andreas Otti kommen wird. Beide Kandidaten haben bereits Erfahrung in Stadtratsposten gesammelt. Maack und Otti, die aus den Bezirksverbänden Reinickendorf und Spandau stammen, haben unterschiedliche Ansätze und Perspektiven, was die Wahl zu einem interessanten Wettbewerb macht. Auf Platz 5 wird der Politikwissenschaftler Michael Gleichmann, ein Mitglied der Jungen Alternative, gehandelt.

Der Mitgliederparteitag wird voraussichtlich etwa 300 Teilnehmer anziehen. Der Berliner Landesverband der AfD hat derzeit 1.522 Mitglieder. Auf dem Parteitag wird nicht nur die Liste für die Bundestagswahl aufgestellt, sondern es wird auch erwartet, dass die Mitglieder über strategische Ausrichtungen und zukünftige politische Ziele der Partei diskutieren.

Die AfD hat in den letzten Jahren zunehmend an Einfluss gewonnen, insbesondere in Ostdeutschland. Die politischen Positionen der Partei, die oft im Widerspruch zu den etablierten Parteien stehen, haben zu einer engagierten Anhängerschaft geführt. Dennoch ist die Partei auch mit Herausforderungen konfrontiert, insbesondere in Bezug auf ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und die interne Kohärenz.

Gleichzeitig gibt es Bestrebungen seitens einiger Brandenburger Bundestagsabgeordneter, ein Verbotsverfahren gegen die AfD zu prüfen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass die politische Landschaft in Deutschland weiterhin dynamisch bleibt, mit der AfD oft im Zentrum der Kontroversen.

Die Proteste, die zur gleichen Zeit wie der Parteitag stattfinden werden, sind von einem solidarischen Bündnis gegen Rechts organisiert worden. Diese Demonstrationen sind Teil eines breiteren gesellschaftlichen Dialogs über die politischen Richtungen und die Ideologien, die in Deutschland vertreten sind. Der Bürgermeister von Jüterbog, Arne Raue, hat in der Vergangenheit die AfD kritisiert und steht den aktuellen Entwicklungen skeptisch gegenüber.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Parteitag der Berliner AfD am Samstag nicht nur eine wichtige Gelegenheit für die Partei darstellt, ihre Kandidaten für die Bundestagswahl zu benennen, sondern auch eine Plattform bietet, um die politischen Visionen und Strategien der AfD weiter zu definieren und zu diskutieren. Die Reaktionen der Öffentlichkeit, insbesondere der Protestbewegungen, werden ebenfalls einen wichtigen Einfluss auf die Wahrnehmung der Partei und ihre zukünftige Entwicklung haben.

Quellen: dpa, rbb24

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 in Kategorie: 
Politik

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