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Zur Kontrolle der Stadtvögel: Alice-Salomon-Platz bekommt Taubenschlag

Zur Kontrolle der Stadtvögel: Alice-Salomon-Platz bekommt Taubenschlag

Die Stadt Berlin plant ein Pilotprojekt zur Kontrolle der Stadttaubenpopulation, welches im Bezirk Marzahn-Hellersdorf umgesetzt werden soll. Der Alice-Salomon-Platz wurde als Standort für einen Taubenschlag identifiziert, um die Taubenpopulation zu regulieren. Dieses Projekt ist Teil einer umfassenderen Initiative der Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz, die sich mit den Herausforderungen der Stadtvögel auseinandersetzt.

Hintergrund der Maßnahmen

Stadttauben haben in Berlin einen schlechten Ruf. Viele Bürger empfinden die Vögel als störend, da sie Straßen und Plätze verschmutzen und möglicherweise Krankheiten übertragen. Schätzungen zufolge leben in Berlin rund 19.000 Stadttauben, die sich mit anderen Taubenarten wie Ringeltauben und domestizierten Brieftauben mischen. Vor diesem Hintergrund gibt es seit längerer Zeit Überlegungen, wie die Taubenpopulation kontrolliert werden kann. Die Senatsverwaltung hat nun einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen.

Das Pilotprojekt

Das geplante Projekt sieht die Aufstellung eines Taubenschlags vor, der es ermöglichen soll, die Eier der Tauben durch attrapierte Eier auszutauschen. Diese Maßnahme soll dazu dienen, die Fortpflanzung der Stadttauben zu regulieren, ohne dass die Tiere dabei gefährdet werden. Der Taubenschlag wird in der Nähe des Alice-Salomon-Platzes errichtet, einem Ort, der als Hotspot für die Taubenpopulation bekannt ist.

Finanzierung und Kosten

Die Kosten für die Errichtung des Taubenschlags belaufen sich auf etwa 18.000 Euro, die von der Senatsverwaltung getragen werden. Für den laufenden Unterhalt des Taubenschlags, der auf jährlich rund 10.000 Euro geschätzt wird, ist noch unklar, wer diese Kosten übernehmen wird. Die Senatsverwaltung hatte ursprünglich geplant, bis Ende des Jahres ein umfassendes Konzept zum Taubenmanagement in Zusammenarbeit mit den zwölf Berliner Bezirken zu erarbeiten, doch die Resonanz auf diese Initiative war bisher verhalten.

Reaktionen und Zukunftsperspektiven

Die Resonanz auf das Pilotprojekt war bisher eher zögerlich. Bezirksbürgermeister Oliver Igel aus Treptow-Köpenick äußerte kürzlich Bedenken, dass die Arbeitsgruppen zur Erarbeitung von Lösungen nicht die erhoffte Dynamik zeigen. Trotz der Herausforderungen zeigt das Bezirksamt von Marzahn-Hellersdorf Entschlossenheit, das Taubenmanagement voranzutreiben.

Stadttauben als verwilderte Haustiere

Die juristische Einordnung von Stadttauben ist ein weiterer Aspekt, der in der Diskussion um deren Management von Bedeutung ist. Ein Gutachten der Berliner Landestierschutzbeauftragten von 2021 hat festgestellt, dass Stadttauben als verwilderte Haustiere gelten. Diese Erkenntnis könnte Auswirkungen auf die rechtlichen Verpflichtungen des Landes Berlin und der Bezirke haben. Die genauen rechtlichen Rahmenbedingungen sind jedoch noch nicht abschließend geklärt.

Vergleich mit anderen Städten

Das Konzept der betreuten Taubenschläge ist in anderen Städten, wie beispielsweise Augsburg, bereits erfolgreich umgesetzt worden. In Augsburg gibt es über zehn betreute Taubenschläge und mehrere Taubentürme, die als Vorbild für Berlin dienen sollen. Die Erfahrungen aus diesen Städten zeigen, dass eine tierschutzgerechte Handhabung der Taubenpopulation möglich ist, ohne dass dies zu einem Anstieg von Problemen im urbanen Raum führt.

Zusammenfassung

Das Pilotprojekt am Alice-Salomon-Platz ist ein erster Schritt zur Umsetzung eines umfassenderen Taubenmanagements in Berlin. Die Initiative zielt darauf ab, die Population der Stadttauben zu regulieren und die dadurch verursachten Probleme zu minimieren. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, wie das Projekt umgesetzt wird und welche weiteren Maßnahmen erforderlich sind, um ein nachhaltiges und tierschutzgerechtes Management der Stadttauben in Berlin zu gewährleisten.

Quellen

Die Informationen in diesem Artikel basieren auf Berichten von dpa, rbb und weiteren Nachrichtenquellen. Die Senatsverwaltung für Justiz und Verbraucherschutz hat die Pläne für das Taubenmanagement in Marzahn-Hellersdorf öffentlich gemacht und wird die Entwicklung des Projekts weiterhin begleiten.

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