Rennradfahren im Winter: Sicher und mit Spaß durch die kalte Jahreszeit
Winterliches Rennradfahren bringt Herausforderungen mit sich: Nässe, Laub, Schnee und Eis verändern die Bedingungen und erfordern Anpassungen bei Ausrüstung, Fahrweise und Radpflege. Der Radsport-Experte Michael Wiedersich gab im Interview mit rbb24 Inforadio am 6. Dezember 2024 wertvolle Tipps für sicheres und angenehmes Rennradfahren im Winter.
Die Wahl des richtigen Rades und der passenden Bereifung
Wiedersich empfiehlt, im Winter nach Möglichkeit ein Zweitrad zu verwenden, um das hochwertige Rennrad vor Witterungseinflüssen zu schützen. Gravel Bikes, eine Kombination aus Renn- und Crossrad, bieten sich als Alternative an. Unabhängig vom Radtyp sind Schutzbleche und breitere Reifen ratsam. "Der Grip der Reifen ist auf nassem Laub nicht optimal", so Wiedersich im rbb-Interview. Breitere Reifen bieten mehr Kontaktfläche zur Straße und erhöhen die Sicherheit, besonders bei Nässe. Zusätzlich empfiehlt der Experte, den Reifendruck im Winter etwas zu verringern, um die Auflagefläche zu vergrößern und die Rutschgefahr zu minimieren.
- Schutzbleche - Breitere Reifen - Gravel Bikes als Alternative - Reduzierter Reifendruck
Die richtige Pflege im Winter
Im Winter steigt der Pflegeaufwand. Wiedersich rät, das Rad nach jeder Fahrt abzutrocknen und den Antrieb, insbesondere die Kette, gründlich zu reinigen und zu ölen. Ein einfaches Tuch genügt. Von Hochdruckreinigern, zum Beispiel in der Autowaschanlage, rät er ab, da diese die Lager beschädigen können. Rennrad-News.de empfiehlt in einem Artikel vom 19. Dezember 2023 zusätzlich, das Rad mit Wachspolitur zu schützen, um Korrosion durch Streusalz vorzubeugen.
- Regelmäßige Reinigung und Ölung - Antrieb trocken halten - Kein Hochdruckreiniger - Wachspolitur gegen Korrosion
Bekleidung und Ausrüstung
Das TOUR Magazin unterstreicht in einem Artikel vom 24.12.2022 die Wichtigkeit der richtigen Kleidung. Das Zwiebelprinzip, also mehrere Schichten übereinander, ist im Winter unerlässlich, um sich den wechselnden Temperaturen anzupassen. Red Bull empfiehlt in Zusammenarbeit mit Radprofi Toni Palzer in einem Artikel vom 25.12.2021 Neopren-Funktionskleidung, einen Rollkragenpullover und eine zusätzliche Jacke. Besonders wichtig ist der Schutz der Extremitäten: Dicke Socken, warme Handschuhe und ein Schlauchtuch für Hals und Gesicht sind unverzichtbar. Reflektierende Kleidung und Beleuchtung erhöhen die Sichtbarkeit.
- Zwiebelprinzip - Funktionskleidung - Warme Socken und Handschuhe - Schlauchtuch - Sichtbarkeit durch reflektierende Kleidung und Beleuchtung
Angepasste Fahrweise und Training
Wiedersich betont die Bedeutung einer defensiven Fahrweise im Winter. "Nasses Laub hat immer recht", so der Experte gegenüber rbb24 Inforadio. Bei Schnee und Eis ist besondere Vorsicht geboten. Reduziertes Tempo und vorausschauendes Fahren sind essentiell. Auch das Training sollte angepasst werden. Red Bull empfiehlt in seinem Artikel, das Training auf der Rolle mit Ausfahrten im Freien zu kombinieren.
- Vorsichtige und defensive Fahrweise - Reduzierte Geschwindigkeit - Trainingsplan an die Bedingungen anpassen - Kombination aus Indoor- und Outdoor-Training
Motivation und Ziele
Auch die Motivation spielt im Winter eine Rolle. Wiedersich empfiehlt, sich Ziele zu setzen, um die Motivation hochzuhalten. Gemeinsame Ausfahrten oder die Teilnahme an Events wie dem Rennrad-News Winterpokal können dabei helfen. Das TOUR Magazin erwähnt in seinem Artikel, dass winterliche Ausfahrten einen besonderen Reiz haben und die Grundlage für die kommende Saison legen.
- Ziele setzen - Gemeinsame Ausfahrten - Winterpokal
Quellen:
- rbb24 Inforadio Interview mit Michael Wiedersich, 06.12.2024 - Rennrad-News.de, Artikel "Rennradfahren im Winter", 19.12.2023 - TOUR Magazin, Artikel "Rennrad-Training bei Kälte", 24.12.2022 - Red Bull, Artikel "9 Tipps für das Rennrad-Training im Winter", 25.12.2021