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Richtfest für Berlins erste Holzbauschule in Mahlsdorf

Richtfest für Berlins erste Holzbauschule in Mahlsdorf gefeiert

Am 9. September 2024 fand in Berlin-Mahlsdorf das Richtfest für die erste Holz-Compartment-Schule Berlins statt. Dieses bedeutende Ereignis markiert einen Meilenstein in der Schulbauinitiative des Bezirks Marzahn-Hellersdorf, die darauf abzielt, moderne pädagogische Konzepte mit umweltfreundlichen Bauweisen zu kombinieren. An der Landsberger Straße wird ein innovatives Schulgebäude errichtet, das als Pilotprojekt für Holzbauweise gilt und beispielhaft für zukünftige Schulprojekte in Berlin stehen soll.

Einzigartiges Bauprojekt im Fokus

Die neue Schule wird nach dem Holz-Compartment-Modell (HOCOMP) errichtet und verfolgt ein neuartiges Raumkonzept, das auf Flexibilität und Nachhaltigkeit setzt. Bei der Feier waren unter anderem Bausenator Christian Gaebler, Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung, sowie Stefan Bley, Bezirksstadtrat für Schule und Sport, anwesend, um den Fortschritt des Projekts zu würdigen.

Nachhaltigkeit im Schulbau

Das Bauvorhaben, das Teil des Typenbauprogramms für Holz-Compartmentschulen ist, soll eine vierzügige Sekundarstufe I für die Klassen 7-10 und eine dreizügige Sekundarstufe II für die Klassen 11-13 bieten. Die Architekten haben besonderen Wert auf die Schaffung offener Lernbereiche und flexibler Raumkonzepte gelegt, die den modernen Bildungsanforderungen Rechnung tragen. Holz, als zentrales Baumaterial, wird nicht nur wegen seiner Robustheit geschätzt, sondern auch aufgrund seiner positiven Auswirkungen auf das Raumklima. Diese Bauweise soll das Lernen in einer angenehmen Umgebung fördern.

Modularer Bauansatz für Effizienz

Ein herausragendes Merkmal des Holz-Compartment-Ansatzes ist die Verwendung vorgefertigter Raummodule. Diese Module werden unter optimalen Bedingungen in einer Produktionshalle gefertigt und mit allen notwendigen Einrichtungen wie Fenstern, Sanitäranlagen und Heizkörpern ausgestattet. Die Montage vor Ort erfolgt schnell und effizient, was die Bauzeit erheblich verkürzt und Ressourcen spart. Nach der Installation der Module werden nur noch die Dachdeckung, die Fassadenverkleidung und die zentralen Anschlussleitungen fertiggestellt.

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz der Vorteile, die die Holzbauweise mit sich bringt, gibt es auch kritische Stimmen, die auf die potenziellen Herausforderungen hinweisen. Der Anstieg von Holzbauprojekten könnte die Nachfrage nach Baumaterialien erhöhen und somit zu einer stärkeren Abholzung von Wäldern führen. Es bleibt abzuwarten, ob das Konzept der Holz-Compartment-Schule angesichts dieser Herausforderungen als zukunftsfähig erachtet wird, insbesondere in Bezug auf die Notwendigkeit, ausreichend Lehrkräfte für die neuen Schulen zu gewinnen.

Weitere Schulbauprojekte in Marzahn-Hellersdorf

Das Projekt in Mahlsdorf ist nicht das einzige Bauvorhaben im Bezirk. An der Elsenstraße entsteht bis Ende 2024 eine vierzügige Grundschule mit Platz für 576 Schülerinnen und Schüler. Dieses zusätzliche Projekt verdeutlicht die Dringlichkeit des Schulbaus in der Region und die Notwendigkeit, neue Kapazitäten zu schaffen.

Fazit

Das Richtfest der ersten Holz-Compartment-Schule in Mahlsdorf stellt einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung des Schulbaus in Berlin dar. Mit der Kombination aus nachhaltigen Baumaterialien, innovativen Raumkonzepten und der modularen Bauweise wird ein neuer Standard für Schulgebäude gesetzt. Die Frage, ob dieses Modell eine breitere Anwendung finden kann, bleibt offen, doch die Bemühungen um eine modernere und ökologischere Bildungseinrichtung sind unbestreitbar ein positives Zeichen für die Zukunft des Schulbaus im Bezirk Marzahn-Hellersdorf.

Quellen

Prof. Nicole Kerstin Berganski, Andreas Krawczyk, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.

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 in Kategorie: 
Kultur

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