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S-Bahn Berlin mit neuer Anzeige: Das steckt dahinter

Die S-Bahn Berlin hat ein neues Pilotprojekt gestartet, das Fahrgästen an sechs ausgewählten Bahnhöfen eine verbesserte Informationsversorgung bieten soll. Ab sofort können Reisende vor der Einfahrt eines Zuges erkennen, wie stark die einzelnen Wagen ausgelastet sind. Diese Innovation soll dazu beitragen, überfüllte Züge zu vermeiden und die Effizienz des Nahverkehrs zu steigern. Das neue System, bekannt als „Lightgate“, wird an den Bahnhöfen Alexanderplatz, Hackescher Markt, Friedrichstraße, Hermannstraße sowie an den Haltestellen Bellevue und Hauptbahnhof getestet.

Funktionsweise des Lightgate-Systems

Das Lightgate-System arbeitet mit einer Art Lichtschranke, die im Gleisbereich installiert ist. Diese Sensoren erfassen vorbeifahrende Züge und messen die Auslastung der S-Bahnwagen in Echtzeit. Je nach Anzahl der Personen, die sich in einem Wagen befinden, wird der Lichtstrahl häufiger oder seltener unterbrochen. Das Ergebnis dieser Messungen wird dann auf Informationsmonitoren am Bahnsteig farblich angezeigt:

    - Grün signalisiert viel Platz - Gelb zeigt eine mittlere Auslastung - Rot weist auf wenig Platz im Wagen hin

Die Deutsche Bahn (DB) hat angegeben, dass die Messungen eine Genauigkeit von über 90 Prozent erreichen können. Für die Pilotphase wurden insgesamt zehn Sensoren zwischen Jannowitzbrücke und Hauptbahnhof sowie zwischen Tempelhof und Neukölln installiert.

Ziele des Pilotprojekts

Das Pilotprojekt hat mehrere Ziele. Einerseits soll es den Fahrgästen helfen, besser informierte Entscheidungen über ihre Reisen zu treffen, indem sie wissen, in welchen Wagen möglicherweise mehr Platz zur Verfügung steht. Andererseits möchte die Deutsche Bahn durch die gesammelten Daten zur Zugauslastung auch ihre zukünftige Planung verbessern. Dies könnte unter anderem die Planung von zusätzlichen Zügen oder Bus-Ersatzverkehren umfassen, wenn eine hohe Auslastung vorhergesagt wird.

Kosten und Finanzierung

Die Gesamtkosten für das Pilotprojekt belaufen sich auf rund 900.000 Euro. Die Finanzierung erfolgt durch die Deutsche Bahn in Zusammenarbeit mit den Bundesländern Berlin und Brandenburg. Dies zeigt die Bereitschaft, in innovative Lösungen zu investieren, um den Nahverkehr in der Region zu optimieren.

Auswirkungen auf die Fahrgäste

Die Einführung des Lightgate-Systems könnte erhebliche Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Fahrgäste haben. Durch die Möglichkeit, die Auslastung der Züge im Voraus zu erkennen, könnten Reisende gezielter entscheiden, in welchen Wagen sie einsteigen möchten, um Überfüllungen zu vermeiden. Dies könnte insbesondere in Stoßzeiten, wenn die Züge tendenziell überfüllter sind, von Vorteil sein.

Fazit

Die S-Bahn Berlin hat mit der Implementierung des Lightgate-Systems einen wichtigen Schritt in Richtung einer besseren Fahrgastinformation und -zufriedenheit unternommen. Die gesammelten Daten werden nicht nur zur Optimierung des aktuell angebotenen Verkehrs genutzt, sondern könnten auch langfristig zur Verbesserung des gesamten Verkehrssystems in Berlin und Brandenburg beitragen. Das Pilotprojekt wird sicherlich genau beobachtet und könnte als Modell für weitere Innovationen im öffentlichen Nahverkehr dienen.

Die Deutsche Bahn und die Länder Berlin und Brandenburg zeigen mit diesem Schritt, dass sie die Herausforderungen im Nahverkehr ernst nehmen und bereit sind, in moderne Technologien zu investieren, um den Bedürfnissen der Fahrgäste gerecht zu werden.

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 in Kategorie: 
Wirtschaft

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