Selenskyj in Berlin eingetroffen: S-Bahn-Notverkehr, Straßensperren, Präzisionsschützen – das kommt am Freitag auf die Hauptstadt zu

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist am Freitag in Berlin eingetroffen. Seine Ankunft hat sofortige Auswirkungen auf den Verkehr in der Hauptstadt, da zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, um seinen Staatsbesuch abzusichern. Dieser Besuch kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Selenskyj weltweit als einer der am meisten gefährdeten Politiker angesehen wird.

Sicherheitsmaßnahmen und Verkehrseinschränkungen

Um 10 Uhr wurde bekannt gegeben, dass der S-Bahnverkehr aufgrund des Besuchs des Staatsgastes stark eingeschränkt wird. Die S-Bahn fährt mit einem Notfahrplan, der zahlreiche Einschränkungen mit sich bringt. Ab Mittag wird der Fernverkehr auf der Berliner Stadtbahn weitgehend eingestellt, was zu erheblichen Störungen führt.

Die Deutsche Bahn hat bereits angekündigt, dass einige Regionalexpresslinien, darunter der RE7 zwischen Königs Wusterhausen und Wannsee sowie der RE6 zwischen Hennigsdorf und Charlottenburg, ausfallen werden. Diese Maßnahmen betreffen auch den Flughafen Berlin-Brandenburg, wo die Regio-Linien RE8 und RB23 eingestellt sind. Bis zum Abend wird lediglich der Flughafenexpress verkehren.

Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr

Die S-Bahn wird auf dem Ring und auf den Nord-Süd-Strecken seltener fahren. So wird die S9 im gewohnten Takt verkehren, während die S7 nur alle 20 Minuten und die S5 nur zwischen Warschauer Straße und Strausberg Nord fährt. Auch der U-Bahnverkehr bleibt weitgehend normal, jedoch ist der U-Bahnhof am Bundestag gesperrt.

Polizeipräsenz und Sicherheitsvorkehrungen

Die Polizei Berlin hat umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen angekündigt, die eine hohe Anzahl von Beamten, Hundestaffeln und Scharfschützen umfassen. Diese werden die Umgebung des Schlosses Bellevue, dem Sitz des Bundespräsidenten, und das Bundeskanzleramt absichern. In der Vergangenheit kam es bei Staatsbesuchen häufig zu kurzfristigen Straßensperrungen, weshalb Autofahrer mit Staus und Behinderungen rechnen müssen.

Verkehrsbehinderungen auf den Straßen

Die Berliner Verkehrsinformationszentrale hat von massiven Verkehrseinschränkungen im Bereich der Innenstadt, insbesondere rund um das Brandenburger Tor und das Regierungsviertel, gewarnt. Autofahrer sollten diese Bereiche meiden und Umleitungen in Betracht ziehen, um Staus zu vermeiden. Auch Buslinien sind von den Sperrungen betroffen und müssen mit Verzögerungen rechnen.

Zusammenfassung der Verkehrseinschränkungen

Die folgende Übersicht zeigt die wesentlichen Einschränkungen im S-Bahnverkehr:

- S2: 10-Minuten-Takt nur zwischen Nordbahnhof und Buch - S26: entfällt - S3: fährt im 20-Minuten-Takt zwischen Erkner und Spandau - S41/42: fährt im 10-Minuten-Takt - S45: entfällt - S47: ist seit 13 Uhr eingestellt - S5: fährt nur zwischen Strausberg Nord/Hoppegarten und Warschauer Straße (im 10-Minuten-Takt) - S7: 10-Minuten-Takt nur zwischen Ahrensfelde und Ostbahnhof sowie Charlottenburg und Potsdam - S75: fährt nur Wartenberg - Lichtenberg - S85: ist eingestellt

Fernverkehrsänderungen

Der Fernverkehr wird ebenfalls beeinträchtigt. Einige ICE-Züge werden umgeleitet, was zu Verspätungen von etwa 10 Minuten führt. Zudem wurden einige IC-Züge und EC-Züge gestrichen oder ihre Haltestellen geändert, was zusätzliche Unannehmlichkeiten für Reisende mit sich bringt.

Fazit

Der Besuch von Präsident Selenskyj in Berlin wird nicht nur politische Gespräche zwischen ihm, Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nach sich ziehen, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr und die Sicherheit in der Hauptstadt. Pendler und Reisende sind gut beraten, sich im Vorfeld über die aktuellen Verkehrssituationen zu informieren und alternative Routen einzuplanen.

Quellen: Der Standard, dpa, Tagesspiegel