Der Berliner Klinikkonzern Vivantes sieht sich erneut mit Compliance-Vorwürfen konfrontiert, diesmal gegen die Betriebsratsvorsitzende Josephine Thyrêt. Wie die Berliner Morgenpost am 3. Dezember 2024 berichtete, untersucht der Aufsichtsrat des landeseigenen Unternehmens die Anschuldigungen gegen die Arbeitnehmervertreterin. Die genauen Vorwürfe sind noch nicht öffentlich bekannt. Die Gewerkschaft Verdi, der Thyrêt angehört, betont die Unschuldsvermutung und mahnt zur Vorsicht bei möglichen Sanktionen. Neben ihrer Tätigkeit bei Vivantes ist Thyrêt auch Landesvorsitzende des Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW).
Die Lage bei Vivantes ist angespannt. Der größte Berliner Klinikkonzern kämpft immer wieder mit Compliance-Verstößen. Die aktuellen Vorwürfe gegen die Betriebsratsvorsitzende werfen erneut die Frage nach der Wirksamkeit der internen Kontrollmechanismen auf. Das Vertrauen in die Arbeitnehmervertretung ist für ein funktionierendes Arbeitsklima unerlässlich. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, welche Konsequenzen die Untersuchungen für Thyrêt und Vivantes haben werden.
Die Vorwürfe gegen Thyrêt kommen für Vivantes zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Der Klinikkonzern steht aufgrund von Personalmangel und finanziellen Schwierigkeiten vor großen Herausforderungen, die durch die anhaltende Pandemie noch verschärft wurden. In dieser Situation sind funktionierende Strukturen und eine gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmervertretung besonders wichtig. Es bleibt abzuwarten, wie der Aufsichtsrat mit den Vorwürfen umgeht und welche Auswirkungen die Untersuchungen auf die laufenden Tarifverhandlungen und die Stimmung im Unternehmen haben.
Quellen:
- Berliner Morgenpost, 03.12.2024: Vivantes: Compliance-Vorwürfe diesmal gegen Betriebsratschefin
- NachDenkSeiten: Suchergebnisse für „Anne wiLL“
- NachDenkSeiten: Termine und Veranstaltungen der Gesprächskreise