Das norwegisch-deutsche Künstlerduo Vegard Vinge und Ida Müller wird die Interimsleitung der Berliner Volksbühne nicht übernehmen. Wie der rbb am 3. Dezember 2024 meldete, haben die beiden ihre bereits gegebene Zusage zurückgezogen. Dies bestätigte auch ein Sprecher der Senatskulturverwaltung gegenüber dem Sender.
Ein Hauptgrund für den Rückzieher dürften die geplanten Einsparungen im Berliner Kulturhaushalt sein. Der "Berliner Zeitung" zufolge soll die Volksbühne im kommenden Jahr zwei Millionen Euro weniger Landesmittel erhalten. Diese Kürzungen wurden vor zwei Wochen von der schwarz-roten Koalition beschlossen. Laut rbb spielen sie eine entscheidende Rolle bei der Absage des Künstlerduos.
Die Volksbühne ist seit dem Tod von René Pollesch Ende Februar ohne Intendant*in. Vinge und Müller sollten das Theater übergangsweise für zwei Spielzeiten leiten, wie Anfang Oktober bekannt wurde. Der rbb berichtet, dass die Suche nach einer dauerhaften Intendanz für das Jahr 2027 bereits läuft.
Der Rücktritt von Vinge und Müller ist ein weiterer Tiefschlag für die Berliner Volksbühne. Die geplanten Budgetkürzungen haben in der Kulturszene erhebliche Proteste ausgelöst. So demonstrierten etwa 2.500 Menschen unter dem Motto "Trauermarsch" gegen die Sparmaßnahmen, wie der rbb berichtete.
Die Zukunft der Volksbühne bleibt ungewiss. Die Suche nach einer neuen Leitung gestaltet sich angesichts der finanziellen Engpässe schwierig. Das traditionsreiche Theater steht vor großen Herausforderungen.
Quellen:
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- rbb24, 03.12.2024, 13 Uhr
- Berliner Zeitung
- Media Pioneer Artikel "Richtungsentscheidung an der Volksbühne" vom 14.10.2024