Wiedereröffnung der St. Hedwigs-Kathedrale nach sechs Jahren

Nach sechsjähriger Umbauphase wird die Berliner St. Hedwigs-Kathedrale am kommenden Sonntag feierlich wiedereröffnet. Bis Anfang Januar erwartet die Besucher ein abwechslungsreiches Programm aus Gottesdiensten, Führungen und Konzerten, wie das Erzbistum Berlin bekannt gab. Die umfassende Renovierung beinhaltete unter anderem die Neugestaltung des Innenraums und die Sanierung der Kuppel.

Der neu gestaltete Innenraum

Der Innenraum der Kathedrale präsentiert sich nach dem Umbau grundlegend verändert. Im Mittelpunkt unter der Kuppelöffnung steht nun der Altar – eine Halbkugel, die aus Steinspenden der Gemeindemitglieder gefertigt wurde. Die Stühle sind kreisförmig um den Altar angeordnet. Diese neue Gestaltung, so Künstler Leo Zogmayer, der für die künstlerische Leitung verantwortlich zeichnete, hebt sich deutlich von der traditionellen Altarinsel ab, die den Altar räumlich von der Gemeinde trennt. Der helle, luftige Innenraum wirkt durch die weißen Wände und schlichten Holzstühle modern und einladend. Der rbb berichtete am 20.11.2024 über die finalen Arbeiten im Innenraum, bei denen die neuen Stühle zentimetergenau um den Altar positioniert wurden.

Die wechselvolle Geschichte der Kathedrale

Die St. Hedwigs-Kathedrale kann auf eine ereignisreiche Geschichte zurückblicken. 1773 als erste katholische Kirche nach der Reformation in der Residenzstadt Friedrichs des Großen fertiggestellt, basiert der klassizistische Rundbau, der an das Pantheon in Rom erinnert, auf Skizzen des Preußenkönigs. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kathedrale mehrfach umgebaut und renoviert. Im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, erfolgte in der Nachkriegszeit der Wiederaufbau. Die letzte große Renovierungsphase begann 2018 und erstreckte sich über sechs Jahre. Wie „Kirche+Leben“ am 20. November 2024 berichtete, stand die Sanierung der Hedwigskathedrale, anders als der Wiederaufbau von Notre Dame, weniger im Fokus der Öffentlichkeit.

Kritik und Diskussionen um den Umbau

Der Umbau der Kathedrale verlief nicht ohne Kontroversen. Insbesondere die Schließung der Bodenöffnung zur Krypta, die zuvor den Blick auf die Bischofsgräber und das Grab des seligen Bernhard Lichtenberg ermöglichte, stieß auf Kritik und führte zu Protesten einer Bürgerinitiative. „Kirche+Leben“ berichtete am 20. November 2024, dass der damalige Erzbischof Rainer Maria Woelki die Öffnung als störend für den Dialog während der Messe empfunden hatte. Die Kosten für Sanierung und Umbau wurden ursprünglich auf 60 Millionen Euro veranschlagt, stiegen aber letztlich auf 78 Millionen Euro, wie der „Tag des Herrn“ am 10.10.2024 berichtete.

Ausblick auf die Zukunft

Mit der Wiedereröffnung beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der St. Hedwigs-Kathedrale. Das Erzbistum hofft, dass die renovierte Kathedrale zu einem spirituellen und kulturellen Zentrum Berlins wird. Der „Tag des Herrn“ berichtete am 10. Oktober 2024 über die Vorfreude verschiedener Personen, darunter ein Kirchenführer, der Organist und Gemeindemitglieder, auf die Wiedereröffnung. Das Erzbistum Berlin veröffentlichte am 19.11.2024 eine Pressemitteilung mit Details zum Eröffnungsprogramm und den zukünftigen Gottesdiensten.

Quellen:

  • rbb24
  • Kirche+Leben
  • Tag des Herrn
  • Erzbistum Berlin (Pressemitteilung)
Veröffentlich am 
November 20, 2024
 in Kategorie: 
Kultur

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