Wie rbb24 Inforadio am 20.11.2024 berichtete, plant der Berliner Senat die baldige Einstellung der Subventionen für das 29-Euro-Ticket. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) teilte dem Verkehrsausschuss des Abgeordnetenhauses mit, dass die dafür vorgesehenen Haushaltsmittel für 2025 vollständig gestrichen werden sollen. Das 29-Euro-Ticket in seiner derzeitigen Form würde damit im nächsten Jahr wegfallen. Bonde betonte, dass eine „schnellstmögliche“ Umsetzung angestrebt wird, obwohl finale Entscheidungen über das genaue Vorgehen und den Zeitpunkt noch ausstehen. Derzeit finden Gespräche mit der BVG, der S-Bahn und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg statt.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Johannes Kraft, bestätigte gegenüber dem rbb die Überlegungen, die 29-Euro-Tickets in das reguläre Deutschlandticket (ab Januar für 58 Euro) oder die Berliner Umweltkarte AB (71,40 Euro) umzuwandeln. Der „Tagesspiegel“ hatte zuerst über diese Pläne berichtet. Kraft fügte hinzu, dass Kundinnen und Kunden im Falle einer solchen Umwandlung ein Sonderkündigungsrecht hätten. Idealerweise, so Kraft, würde die neue Regelung bereits zum 1. Januar in Kraft treten, um die Subventionierung des 29-Euro-Tickets im Jahr 2025 komplett zu beenden.
Diese Aussagen sorgten für Verwirrung, insbesondere da Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) am Vortag noch erklärt hatte, die bestehenden Abos würden für die volle Laufzeit von zwölf Monaten weiterlaufen. Giffey verwies auf den notwendigen Vertrauensschutz der Kunden, die einen Jahresvertrag abgeschlossen hätten. Die widersprüchlichen Äußerungen der beiden Senatorinnen stießen auf Kritik, unter anderem von der Linken. Kristian Ronneburg, verkehrspolitischer Sprecher der Linken, sprach von einem „29-Euro-Ticket-Chaos“ und forderte den Senat auf, den Fahrgästen die Nutzung des 29-Euro-Tickets zumindest für das Jahr 2025 zu gewährleisten.
Das subventionierte 29-Euro-Ticket für den Tarifbereich AB wurde erst im Juli eingeführt und zählte bis Ende Oktober rund 210.000 Abonnements. Die Entscheidung zum Aus für das Ticket fiel im Koalitionsausschuss der Senatsfraktionen im Rahmen eines umfassenden Sparpakets in Höhe von drei Milliarden Euro.
Quellen:
- rbb24 Inforadio, 20.11.2024
- Tagesspiegel