In der Nacht zum Donnerstag (21.11.2024) explodierten zwei Geldautomaten in einer Filiale der Targo Bank in der Grevesmühlener Straße im Berliner Stadtteil Lichtenberg. Die Polizei rückte nach einem Hinweis aus der Bevölkerung mit einem Großaufgebot an und bestätigte den Vorfall. Über die Höhe des Sachschadens und ob die Täter Beute machten, gibt es bisher keine Informationen. Ein Verdächtiger ist auf der Flucht. Bilder des Tatorts zeigen erhebliche Zerstörungen. (Berliner Morgenpost: "Wieder heftige Explosion in Berliner Bankfiliale" (21.11.2024))
Benjamin Jendro, Sprecher der Berliner Polizeigewerkschaft GdP, äußerte sich gegenüber der Berliner Morgenpost besorgt über die anhaltende Attraktivität von Geldautomatensprengungen. Er wies darauf hin, dass nicht nur die sogenannte "Mocro-Mafia", sondern auch andere Gruppierungen aufgrund des vermeintlich schnellen Gewinns und der relativ einfachen Beschaffung der benötigten Ausrüstung von solchen Taten angelockt werden. Die erhebliche Menge an Sprengstoff zeige die hohe Gefährdung für Menschenleben, die die Täter in Kauf nehmen. Jendro kritisierte außerdem die Banken, die trotz der steigenden Anzahl an Sprengungen immer noch zu wenig für die Sicherheit ihrer Filialen tun. Er forderte verstärkte Sicherheitsmaßnahmen wie moderne Videotechnik, Alarmanlagen, Vernebelungsanlagen und sichere Nachtverschlüsse. (Berliner Morgenpost: "Wieder heftige Explosion in Berliner Bankfiliale" (21.11.2024))
Geldautomatensprengungen stellen in Berlin seit Jahren ein schwerwiegendes Problem dar. Im Jahr 2024 wurden bereits mindestens 29 Sprengungen registriert, im Vergleich zu 24 im Vorjahr. In elf dieser Fälle konnten die Täter Geld erbeuten. Häufig sind international agierende Banden aus den Niederlanden oder Osteuropa beteiligt. Experten warnen jedoch vor einer steigenden Zahl von Nachahmern, die den Umgang mit Sprengstoff nicht beherrschen und somit eine erhebliche Gefahr für die Bevölkerung darstellen. Besonders beunruhigend ist die zunehmende Verwendung von hochexplosivem Sprengstoff anstelle von Gas.
Ende Oktober sorgte der Fund von einem halben Kilo Triacetontriperoxid (TATP) am S-Bahnhof Neukölln für Aufsehen. Anfänglich bestand Terrorverdacht, die Ermittlungen deuten jedoch auf Automatensprenger aus Osteuropa hin. Die beiden Verdächtigen sind weiterhin flüchtig.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am 22. April 2024 in Zehlendorf. Eine Filiale der Santander Bank in der Clayallee wurde durch eine Explosion schwer beschädigt. Zwei Täter flüchteten auf Motorrollern. Auch hier entstand erheblicher Sachschaden. (Berliner Morgenpost: "Heftige Explosion zerstört Bankfiliale in Zehlendorf – Statiker prüfen Gebäude" (22.04.2024))
Quellen:
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- Berliner Morgenpost: "Wieder heftige Explosion in Berliner Bankfiliale" (21.11.2024)
- Berliner Morgenpost: "Heftige Explosion zerstört Bankfiliale in Zehlendorf – Statiker prüfen Gebäude" (22.04.2024)
- BILD: "Täter auf der Flucht: Mega-Explosion! Bankfiliale in die Luft gesprengt" (18.11.2023)
- B.Z.: "Geldautomat gesprengt – Maskierter Täter haute mit Roller ab" (18.04.2024)