Poller in Berlin: Debatte um Rettungswege und Verkehrssicherheit

Poller in Berlin: Debatte um Rettungswege und Verkehrssicherheit

Die Diskussion um Poller in Berlin spitzt sich zu. Während sie zur Verkehrsberuhigung und zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern beitragen sollen, gibt es zunehmende Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Arbeit von Rettungskräften. Wie der rbb24 berichtet, appellierte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) an die Bezirksämter, Poller abzubauen, die im Notfall zum Problem werden könnten. Sie befürchtet, dass Einsatzkräfte behindert und Menschenleben gefährdet werden könnten.

Die Zuständigkeit für die Installation von Pollern liegt bei den Berliner Bezirksämtern. Wie rbb24 erläutert, dürfen sie gemäß §45 der Straßenverkehrsordnung (STVO) unter anderem aufgestellt werden, um Straßenschäden zu verhindern, die Lärmbelastung zu reduzieren oder die Gesundheit der Anwohner zu schützen. Allerdings müssen die Bezirke die Notwendigkeit der Maßnahmen fundiert begründen, wie Gerichtsurteile in Pankow und Mitte zeigen. Dort wurden Poller aufgrund mangelnder Begründung für rechtswidrig erklärt, wie der rbb24 berichtet.

Es gibt verschiedene Arten von Pollern: fest einbetonierte, umklappbare und versenkbare. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, werden in Berlin verstärkt über Poller diskutiert. Besonders die fest einbetonierten Poller stellen für die Feuerwehr die größte Herausforderung dar, da sie nicht entfernt werden können und Umwege erforderlich machen, so Feuerwehrsprecher Timur Tischler gegenüber dem rbb24. Umklappbare Poller mit Dreikantschlüssel seien hingegen besser handhabbar. Versenkbare Poller, die sich elektronisch steuern lassen, sind zwar eine Option, jedoch vergleichsweise teuer und aufgrund der komplexen Infrastruktur unter Berliner Straßen schwierig zu installieren. Wie der Berliner Kurier berichtet, bestätigt die Feuerwehr, dass bei einem Brand in Neukölln zwei nachalarmierte Fahrzeuge wegen der Poller einen Umweg fahren mussten. Auch Changing Cities bestätigt in einem Faktencheck, dass die Poller im Richardkiez in Neukölln umklappbar sind und die Feuerwehr über entsprechende Schlüssel verfügt.

Die Informationsweitergabe über neue Poller an die Feuerwehr gestaltet sich uneinheitlich. Laut Feuerwehrsprecher Tischler gegenüber dem rbb24 gibt es Bezirke mit gut funktionierenden Informationsketten, während in anderen die Kommunikation noch verbessert werden müsse. Probleme durch veraltetes Kartenmaterial in den Navigationsgeräten wurden in der Silvesternacht deutlich, wie ein Vorfall in Lichtenberg zeigt. Wie berlin.de berichtet, fuhr ein Feuerwehrfahrzeug aufgrund veralteter Navigationssoftware auf einen Poller auf. Der Bezirk kündigte an, auf die Senatsverwaltung für Inneres und Sport einzuwirken, um veraltete Navigationssysteme zu aktualisieren. Changing Cities betont in seinem Faktencheck die Wichtigkeit der Einbindung von Feuerwehr und Polizei in die Planungsprozesse. Auch die B.Z. berichtete über einen Vorfall, bei dem Poller die Feuerwehr behinderten. Die Poller im Richardkiez in Neukölln seien entweder nicht umklappbar gewesen oder die Feuerwehr habe nicht den richtigen Schlüssel gehabt. Changing Cities stellt in seinem Faktencheck klar, dass die Poller umklappbar sind und Schlüssel existieren.

Die Feuerwehr sieht Poller nicht grundsätzlich als Problem, solange sie sich öffnen lassen. Wie der rbb24 berichtet, betrage die Öffnungszeit etwa eine Minute. Schwierigkeiten entstünden jedoch bei beschädigten Pollern. Auch die B.Z. berichtet über Poller, die Rettungswagen blockieren. Im Juni 2021 wurde die Fußgängerzone am Lausitzer Platz mit versenkbaren Pollern ausgestattet. Anwohner berichten von Fällen, in denen Rettungswagen nicht auf den Platz gelangen konnten. Die Berliner Feuerwehr äußerte sich zu diesen Vorfällen nicht.

Die Feuerwehr fordert eine frühzeitige Beteiligung an der Planung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, um solche Probleme zu vermeiden. Wie der rbb24 berichtet, betont Feuerwehrsprecher Tischler, dass die Perspektive der Feuerwehr nur eine von vielen sei und die politischen Entscheidungsträger alle Aspekte abwägen müssten. Wichtig sei die Beteiligung der Feuerwehr an den Planungen, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sei. Laut Changing Cities stehen sie im engen Austausch mit wichtigen Akteuren, um Probleme in der Praxis zu vermeiden. Im Juni 2024 initiierte Changing Cities einen Austausch mit Feuerwehr-Experten.

Quellen:

Veröffentlich am 
4/3/2025
 in Kategorie: 
Politik
Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von KI erstellt.

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