Sexuelle Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar
Der Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar wird beschuldigt, sich der sexuellen Belästigung schuldig gemacht zu haben. Wie die Berliner Zeitung zuerst berichtete, hat Gelbhaar die Vorwürfe selbst öffentlich gemacht und sich in einer Stellungnahme auf Twitter zu Wort gemeldet. Dort räumte er „grenzüberschreitendes Verhalten“ ein und entschuldigte sich bei den Betroffenen. Die genauen Details der Anschuldigungen sind bisher nicht öffentlich bekannt. Die Berliner Zeitung berichtet außerdem, dass die Grünen-Bundestagsfraktion bereits über den Sachverhalt informiert sei.
Gelbhaar sitzt seit 2013 im Bundestag und repräsentiert den Wahlkreis Berlin-Mitte. Er ist verkehrspolitischer Sprecher seiner Fraktion und gilt als Experte für Digitalpolitik. Die Nachrichtenagentur dpa meldet, Gelbhaar habe aufgrund der Vorwürfe alle seine politischen Ämter niedergelegt, inklusive des Vorsitzes im Digitalausschuss des Bundestags. Gemäß dpa will er sich nun zunächst mit den Vorwürfen auseinandersetzen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen.
Innerhalb der Grünen gibt es unterschiedliche Reaktionen. Einige Parteikolleg*innen loben Gelbhaars Offenheit, während andere eine umfassende Aufklärung der Vorwürfe fordern. Der Tagesspiegel berichtet, dass die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang die Vorwürfe als „ernst“ bezeichnet und eine gründliche Untersuchung angekündigt hat. Dem Tagesspiegel zufolge versicherte Lang, dass die Partei die Betroffenen unterstützen und alle notwendigen Schritte zur Aufklärung der Vorfälle einleiten werde.
Die Vorwürfe gegen Gelbhaar rücken das Thema sexuelle Belästigung in der Politik erneut in den Fokus. Die Süddeutsche Zeitung kommentiert, dass solche Fälle die Notwendigkeit einer Kultur des Hinschauens und der Null-Toleranz gegenüber sexueller Belästigung verdeutlichen. Es müsse sichergestellt werden, dass Betroffene keine Angst haben, Vorwürfe zu erheben, und dass diese Vorwürfe ernst genommen und unabhängig untersucht werden.
Die weiteren Entwicklungen in diesem Fall bleiben abzuwarten. Die Ermittlungen werden zeigen, ob sich die Vorwürfe gegen Gelbhaar bestätigen. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.
Quellen:
Berliner Zeitung
dpa
Tagesspiegel
Süddeutsche Zeitung