Am Kottbusser Tor in Berlin demonstrierten am Samstagnachmittag etwa 50 bis 70 Personen gegen mutmaßliche Polizeigewalt. Sie verlangten die Aufklärung von angeblichen Übergriffen durch Polizeikräfte im Görlitzer Park, wie die Berliner Zeitung berichtet.

Proteste gegen Polizeigewalt sind am Kottbusser Tor keine Seltenheit. Bereits am 13. Dezember 2022 protestierten dort rund 100 Menschen aus der linksautonomen Szene gegen eine Razzia bei Klimaaktivisten der "Letzten Generation", wie dpa Berlin/Brandenburg meldete. Unter dem Motto "Überall Polizei. Nirgendwo Gerechtigkeit" bekundeten sie ihre Solidarität mit den Aktivisten, die ebenfalls an der Demonstration teilnahmen und sich für die Unterstützung bedankten. Die Polizei zählte nach eigenen Angaben 150 Teilnehmer und war mit einem großen Aufgebot vor Ort.

Der Protest am Kottbusser Tor ist Teil einer Reihe von Demonstrationen gegen Polizeigewalt in Berlin. So kam es beispielsweise am 1. Mai 2023 zu Konflikten zwischen der Polizei und Demonstranten radikaler Gruppen, wie die Tagesschau berichtete. In Hamburg und Stuttgart griff die Polizei ein, nachdem Demonstranten sich vermummt und Pyrotechnik gezündet hatten. Auch in Berlin wurden antiisraelische Parolen gerufen und Böller gezündet.

Schon 2011 gab es am 1. Mai Ausschreitungen am Kottbusser Tor, bei denen gewalttätige Demonstranten Steine, Flaschen und Böller auf Polizisten warfen, wie die Welt berichtet. Es folgten zahlreiche Festnahmen und mehrere Polizisten wurden leicht verletzt.

Im April 2024 wurden vier Personen, die am Kottbusser Tor angeblich Widerstand gegen Polizeibeamte geleistet hatten, freigesprochen, berichtete das nd. Videomaterial entlastete die Angeklagten und zeigte, dass sie Opfer von Polizeigewalt geworden waren. Dieser Fall unterstreicht die Bedeutung von Videoaufnahmen bei Polizeieinsätzen.

Der erneute Protest am Kottbusser Tor verdeutlicht die anhaltende Relevanz des Themas Polizeigewalt in Berlin und die lautstarke Forderung nach Aufklärung und Konsequenzen.

Quellen:

    - Berliner Zeitung - dpa Berlin/Brandenburg - Tagesschau - Welt - nd - rbb24
Veröffentlich am 
4/1/2025
 in Kategorie: 
Politik

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