Nach der überragenden Saison von Union Berlin im letzten Jahr, in der sie laut rbb24 alle 22 Spiele gewannen und ein Torverhältnis von 145:5 erreichten, präsentiert sich die Frauen-Regionalliga Nordost in dieser Saison deutlich spannender. rbb24 führt Unions Erfolg auf die konsequente Professionalisierung und hohe Investitionen zurück. Nunmehr kämpfen mehrere Teams um den Aufstieg.
Spitzenreiter ist aktuell RB Leipzig II mit 30 Punkten. Viktoria Berlin, die vor Saisonbeginn einen Umbruch mit neuer Sportdirektorin und verjüngtem Kader vollzog, folgt mit 27 Punkten und einem Spiel weniger knapp dahinter. Hertha BSC belegt mit 25 Punkten den dritten Platz. Hertha-Trainer Manuel Meister äußerte sich gegenüber rbb24 zwar zufrieden mit der Entwicklung seiner Mannschaft, schätzt die Aufstiegschancen angesichts der starken Konkurrenz aus Leipzig und Viktoria aber realistisch ein.
Die Meisterschaft ist in dieser Saison besonders attraktiv, da durch die Aufstockung der Zweiten Liga die Relegation entfällt. RB Leipzig II beeindruckt bisher mit einer starken Spielweise und einem Torverhältnis von 57:9. Türkiyemspor-Trainerin Greta Budde bezeichnete die Leipzigerinnen im rbb24-Interview als das spielerisch und disziplinarisch beste Team der Liga. RB Leipzig profitiert dabei von den Strukturen des eigenen Nachwuchsleistungszentrums und der Implementierung der RB-Philosophie, die laut rbb24 auf intensivem Pressing, einem kompakten Mittelfeld und schnellen Flügelspielern basiert.
Ein weiterer Vorteil für RB Leipzig ist die Möglichkeit, Spielerinnen aus dem Bundesliga-Kader in die zweite Mannschaft zu integrieren. Die geringe Anzahl von nur zwölf Mannschaften in der Regionalliga Nordost macht jedes Spiel und die Tordifferenz für die Aufstiegsaspiranten enorm wichtig. Viktoria Berlin, die aktuell 13 Tore weniger als Leipzig erzielt hat, möchte im Nachholspiel gegen Fortuna Dresden die Tordifferenz verbessern. Trainer Dennis Galleski betonte gegenüber rbb24 die Schwierigkeit, den richtigen Zeitpunkt für Spielerwechsel zu finden, um die Spielgeschwindigkeit zu erhöhen und mehr Tore zu erzielen.
Die Frauen-Regionalliga Nordost hat sich in den letzten Jahren stark professionalisiert. Wie rbb24 berichtet, spielten 2014/15 noch reine Amateurvereine in der Liga. Heute konkurrieren ambitionierte Traditionsvereine mit den Zweitvertretungen etablierter Profi-Klubs. Diese Entwicklung sei laut Viktoria-Trainer Galleski großartig, da sie jungen Spielerinnen eine Perspektive biete und die Strukturen professionalisiere. Mit Vereinen wie Hertha BSC, 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock sowie dem Interesse von Dynamo Dresden an Investitionen in den Frauenfußball gewinnt die Liga weiter an Attraktivität.
Quellen:
- rbb24: Eine Liga wacht auf
- OMR: Sie wacht über die Bundesliga: DFL-CEO Donata Hopfen spricht auf der Conference Stage
- Axel Springer: Angriff auf die Schale: Sonderheft „Bundesliga 2019/20“ von SPORT BILD erscheint am 24. Juli