Kaputte Gleise auf der Linie 21: Bald keine Straßenbahn an der Boxhagener?

Die Straßenbahnlinie 21 in Berlin steht vor erheblichen Herausforderungen, da der Zustand der Gleise in bestimmten Abschnitten als kritisch eingestuft wird. Insbesondere die Streckenabschnitte in der Boxhagener Straße in Friedrichshain und der Marktstraße in Rummelsburg bereiten den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) große Sorgen. Dies könnte zur Teilstilllegung der Linie führen, was für die Anwohner und Pendler erhebliche Auswirkungen haben könnte.

Laut einer Aussage von Andrea Paulo, die bei der BVG für die Infrastruktur von Straßenbahn und Bus verantwortlich ist, wird erwartet, dass die Strecke bis Ende 2025 aufrechterhalten werden kann. Allerdings könnte eine Sperrung bereits früher erfolgen, da der aktuelle Gleiszustand den Betrieb gefährdet. „Bekanntlich steht an der Schiene nicht dran, Datum und Uhrzeit, wann sie dann nicht mehr will“, erklärte Paulo während eines Sprechtags des Berliner Fahrgastverbands IGEB.

Bereits im Mai dieses Jahres wurde die Höchstgeschwindigkeit auf der betroffenen Strecke aufgrund des schlechten Gleiszustands auf 30 Kilometer pro Stunde reduziert. In den letzten Wochen wurde diese Grenze sogar auf teilweise nur noch 10 Kilometer pro Stunde abgesenkt. Dies zeigt, dass die Situation ernst ist und sofortige Maßnahmen erforderlich sind.

Die BVG sieht sich zudem mit der Herausforderung konfrontiert, dass die Boxhagener Straße an die neue Neubaustrecke Ostkreuz angebunden werden soll. Da sich das Planfeststellungsverfahren bereits seit mehreren Jahren hinzieht, ist unklar, wann mit dem Bau zu rechnen ist. Das Verfahren ist von zahlreichen Verzögerungen und Fehlern betroffen, weshalb die Unterlagen bereits mehrfach ausgelegt werden mussten.

Die BVG ist jedoch im Austausch mit dem Senat und den Bezirksämtern, um Alternativen für die betroffen Strecke zu entwickeln. Eine der Möglichkeiten könnte sein, die Strecke am Wismarplatz zu kappen und die Fahrgäste auf die parallel verlaufende Buslinie 240 zu verweisen. Dieser Zustand könnte mehrere Jahre anhalten, bis die Neubaustrecke Ostkreuz in Betrieb genommen wird, für die bisher noch kein konkretes Datum festgelegt wurde.

Zusätzlich zu den Problemen auf der Straßenbahnlinie 21 ist auch die U-Bahn-Linie 6 zwischen Kurt-Schumacher-Platz und Alt-Tegel bis mindestens Sommer 2026 gesperrt. Hierbei handelt es sich um eine weitere Baustelle, die von den BVG zu bewältigen ist. U-Bahn-Bauchef Uwe Kutscher äußerte, dass immer neue Probleme während der laufenden Sanierung entdeckt werden, was den Zeitplan erheblich belastet.

Die Auswirkungen dieser Instandhaltungsmaßnahmen sind weitreichend. Der öffentliche Nahverkehr ist für viele Berliner von zentraler Bedeutung, und jede Einschränkung könnte die Mobilität der Bewohner beeinträchtigen. Die BVG hat in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Instandhaltung der Gleise eine Priorität darstellt, da die Sicherheit der Fahrgäste nicht gefährdet werden darf.

Die Situation um die Straßenbahnlinie 21 ist Teil eines größeren Problems im Berliner Nahverkehr. Die BVG steht vor der Herausforderung, ein altes und oft marodes System zu modernisieren und gleichzeitig den Ansprüchen der Fahrgäste gerecht zu werden. Der Druck durch die steigenden Fahrgastzahlen und die Notwendigkeit, die Infrastruktur zu verbessern, ist enorm.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Straßenbahnlinie 21 vor einer ungewissen Zukunft steht, die von baulichen Maßnahmen und der Notwendigkeit, die Gleise zu reparieren, geprägt ist. Die BVG arbeitet daran, die Situation zu verbessern, doch die Ungewissheit über den Zeitrahmen für die Verbesserungen bleibt ein zentrales Anliegen für die Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in Berlin.

Diese Informationen basieren auf Berichten von Nicolas Šustr, die in der Berliner Zeitung und anderen Quellen veröffentlicht wurden. Die BVG steht in engem Austausch mit verschiedenen Behörden und arbeitet an Lösungen, um den betroffenen Fahrgästen Alternativen anzubieten.