Ab Februar 2025 werden in Berlin drei Zonen eingerichtet, in denen das Mitführen von Messern mit Klingen über sechs Zentimetern verboten ist. Wie die Berliner Morgenpost berichtet, handelt es sich dabei um den Leopoldplatz, das Kottbusser Tor und den Görlitzer Park. Dieser Schritt ist Teil einer bundesweiten Verschärfung des Waffenrechts, die von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vorangetrieben wird. ("Messerverbotszonen in Berlin kommen: Satte Strafen drohen", Berliner Morgenpost, 20.12.2024)
Hintergrund für die Einführung dieser Messerverbotszonen ist die zunehmende Anzahl von Messerangriffen in Deutschland. Die Polizei registrierte 2024 fast 9.000 Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung mit Messern, ein Anstieg um 800 Fälle gegenüber dem Vorjahr, wie die taz am 14. August 2024 berichtete. ("Waffenrecht soll verschärft werden: Es kommt nicht auf die Größe an", taz, 14.08.2024) Mit den Messerverbotszonen soll die öffentliche Sicherheit verbessert und das Risiko von Messerattacken verringert werden.
Die Berliner Polizei wird in diesen Zonen verstärkt kontrollieren. Verstöße gegen das Messerverbot werden mit empfindlichen Strafen geahndet, deren Höhe noch festgelegt wird. Es ist mit Bußgeldern und bei wiederholten Verstößen möglicherweise auch mit Freiheitsstrafen zu rechnen.
Die Auswahl der Orte basiert auf der polizeilichen Kriminalstatistik. Leopoldplatz, Kottbusser Tor und Görlitzer Park sind Orte, an denen in der Vergangenheit gehäuft Messerangriffe und andere Gewalttaten verzeichnet wurden. Die Polizei erhofft sich von den Verbotszonen eine abschreckende Wirkung und einen Rückgang der Gewaltkriminalität.
Die Einführung der Messerverbotszonen ist allerdings umstritten. Kritiker, wie die taz in ihrem Artikel vom 14. August 2024 ("Waffenrecht soll verschärft werden: Es kommt nicht auf die Größe an"), bezeichnen die Maßnahme als Symptombekämpfung und fordern stattdessen verstärkte Investitionen in Präventionsmaßnahmen, wie Jugendprogramme und soziale Arbeit. Auch die Verhältnismäßigkeit wird hinterfragt. Es gibt Bedenken, dass die Verbotszonen zu übermäßiger Kontrolle und Kriminalisierung bestimmter Bevölkerungsgruppen führen könnten.
Über die festen Messerverbotszonen hinaus sind auch verstärkte Kontrollen in anderen Berliner Gebieten geplant. Die Polizei wird vermehrt Personenkontrollen durchführen und erwägt verdachtsunabhängige Taschenkontrollen, insbesondere in Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate. Ziel ist es, das Mitführen von Waffen im öffentlichen Raum einzudämmen und die Sicherheit der Bürger zu erhöhen.
Sowohl die Berliner Morgenpost als auch die taz berichten ausführlich über die Einführung der Messerverbotszonen und die damit verbundene Diskussion. Die Reaktionen in der Bevölkerung sind unterschiedlich. Manche erhoffen sich mehr Sicherheit durch die Maßnahme, andere sehen darin einen Eingriff in ihre persönliche Freiheit. Die Auswirkungen der Messerverbotszonen auf die Sicherheitslage in Berlin werden sich in den nächsten Monaten zeigen.
Quellen:
- Berliner Morgenpost: "Messerverbotszonen in Berlin kommen: Satte Strafen drohen" (20.12.2024)
- taz: "Waffenrecht soll verschärft werden: Es kommt nicht auf die Größe an" (14.08.2024)