Der erste Sonntag im Dezember 2024 markierte das Ende des Berliner Museumssontags. Wie der rbb berichtet, öffneten die Museen der Hauptstadt an diesem Tag zum letzten Mal kostenlos ihre Pforten. Zahlreiche Besucher nutzten die letzte Gelegenheit zum kostenfreien Kulturgenuss, zeigten sich jedoch gleichzeitig enttäuscht und kritisch gegenüber der Entscheidung des Senats.
Der Museumssonntag, eingeführt 2021 unter der rot-rot-grünen Regierung, zielte darauf ab, die kulturelle Teilhabe für alle Berliner zu ermöglichen. Seitdem lockte die Initiative, die jeweils am ersten Sonntag des Monats stattfand, über 2,2 Millionen Besucher an. Auch am letzten Museumssonntag verzeichneten die Museen, insbesondere auf der Museumsinsel, laut Epoch Times einen starken Besucherandrang.
Die Abschaffung des Museumssontags ist Teil der Sparmaßnahmen der schwarz-roten Koalition, die im Zuge der Haushaltsplanung 2025 drei Milliarden Euro einsparen möchte. Die bisher für den Museumssonntag vorgesehenen zwei Millionen Euro, die unter anderem die Einnahmeausfälle der städtischen Museen kompensierten, werden nun gestrichen. Wie der rbb berichtet, trifft die Streichung kleinere Einrichtungen wie das Museum der Dinge besonders hart, da sie den freien Eintritt ohne diese finanzielle Unterstützung nicht gewährleisten können. Die Museumsleiterin Florentine Nadolni äußerte sich besorgt über die Folgen der Sparmaßnahmen, die auch das reguläre Programm des Hauses gefährden könnten.
Auch staatliche Museen, wie die auf der Museumsinsel, die sich der Initiative angeschlossen hatten, obwohl sie nicht von den Berliner Fördermitteln abhängig sind, sind vom Wegfall des Museumssontags betroffen, so der rbb. Moritz van Dülmen, Geschäftsführer der Kulturprojekte Berlin, welche die Organisation und Bewerbung des Museumssontags übernahmen, befürchtet durch den Wegfall der städtischen Museen und der damit verbundenen Werbemaßnahmen das Ende des „Event-Charakters“ des Museumssontags. „Mein Berlin“ berichtet ebenfalls über das Ende der beliebten Veranstaltung und die damit einhergehenden Einsparungen.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) verteidigte gegenüber rbb24 Inforadio die Kürzungen im Kulturbereich als „dringend notwendig“. Die Entscheidungen seien zwar schmerzhaft, aber unerlässlich für die Zukunft der Stadt. Insgesamt sollen im Kulturetat rund 130 Millionen Euro, etwa zwölf Prozent, eingespart werden. Der Kulturetat für 2025 beträgt dann rund 1,12 Milliarden Euro.
Quellen:
- rbb24 Inforadio: Berlin nimmt Abschied vom Museumssonntag (02.12.2024)
- Epoch Times: Museumssonntag fällt der Sparpolitik zum Opfer (01.12.2024)
- Mein Berlin: Berlin verliert kostenlosen Museumssonntag: Ein Abschied von Kulturgenuss!