Mit dem Absinken der Temperaturen beginnt für viele Menschen ohne Obdach die schwierigste Zeit im Jahr. Laut Bundesregierung gab es am 31. Januar 2022 in Deutschland etwa 263.000 Wohnungslose, darunter schätzungsweise 37.000 Obdachlose. Es ist entscheidend, zwischen Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit zu differenzieren: Wohnungslose haben zwar keinen mietrechtlich abgesicherten Wohnraum, finden aber möglicherweise vorübergehend Unterkunft bei Bekannten oder in Einrichtungen. Obdachlose hingegen schlafen im Freien, beispielsweise in Parks, U-Bahnhöfen oder auf der Straße. Die Deutsche Fernsehlotterie betont in ihrem Magazin, dass Hilfe für Obdachlose nicht nur die materielle Versorgung, sondern auch die seelische Betreuung umfasst.
Wie kann man Obdachlosen konkret helfen und ihnen eine Freude bereiten? Die Frankfurter Rundschau gibt zu bedenken, dass direkte Hilfe am Schlafplatz zwar gut gemeint sein kann, jedoch auch dazu führen kann, dass der Kontakt zu Hilfsorganisationen abbricht. Trotzdem gibt es vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten:
Warme Speisen und Getränke: Ein Restaurantgutschein oder ein kleines Paket mit haltbaren Lebensmitteln und Wasser sind wertvolle Hilfen.
Kleidung: Besonders im Winter sind warme Kleidungsstücke wie Jacken, Schals, Mützen, Handschuhe und Socken essenziell.
Hygieneartikel: Dinge wie Zahnbürste, Zahnpasta, Seife und Shampoo, die im Alltag oft als selbstverständlich gelten, bedeuten für Obdachlose viel.
Schlafsäcke und Decken: Sie bieten in kalten Nächten zusätzlichen Schutz.
Geld- oder Sachspenden: Damit können sich Obdachlose selbst besorgen, was sie am dringendsten benötigen.
Zeit und Gespräche: Manchmal ist ein offenes Ohr und menschliche Zuwendung die größte Hilfe. Ein einfaches "Hallo" kann die soziale Isolation etwas mildern.
Informationen über Notunterkünfte und Hilfsorganisationen: Wenn man nicht direkt helfen kann, ist die Vermittlung von Hilfsangeboten eine wichtige Unterstützung.
Im Winter sind die Bedürfnisse von Obdachlosen besonders drängend. Wie der rbb berichtet, sind warme Kleidung, Schlafsäcke und Isomatten lebensnotwendig. Initiativen wie der Kältebus der Berliner Stadtmission und andere Hilfsorganisationen bieten in der kalten Jahreszeit zusätzliche Hilfe an. Der SWR berichtet ebenfalls über Kältebusse und Notunterkünfte in Rheinland-Pfalz und gibt Tipps zur Unterstützung von Obdachlosen im Winter.
Die BAG Wohnungslosenhilfe unterstreicht die Wichtigkeit, Obdachlose anzusprechen und nach ihrem Hilfebedarf zu fragen. Werena Rosenke, Geschäftsführerin der BAG Wohnungslosenhilfe, erklärt gegenüber t-online, dass Menschen auch bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt an Unterkühlung sterben können. Im Zweifel sollte immer der Notruf 112 gewählt werden.
Auch der NDR berichtet über die Notwendigkeit, im Winter auf Obdachlose zu achten und im Zweifelsfall den Rettungsdienst zu alarmieren. Die Diakonie Hannover bietet eine Checkliste zur Einschätzung der Situation von Obdachlosen an.
Die Malteser geben auf ihrer Website weitere Hinweise zur Unterstützung von Obdachlosen und betonen die Bedeutung von Respekt und einem Gespräch auf Augenhöhe. Sie weisen auch auf die Möglichkeit von Sachspenden und ehrenamtlichem Engagement hin.
Zusammenfassend gibt es viele Möglichkeiten, Obdachlosen im Winter beizustehen. Wichtig sind Respekt, Aufmerksamkeit und im Zweifel lieber einmal zu viel als zu wenig nachfragen oder Hilfe organisieren.
Quellen:
Deutsche Fernsehlotterie Magazin
Frankfurter Rundschau
rbb
SWR
t-online Ratgeber
NDR
Malteser
https://www.fernsehlotterie.de/magazin/artikel-magazin/artikel/worueber-freuen-sich-obdachlose