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Polizeieinsatz und Spielabbruch bei Kreisliga-Spiel mit Max Kruse

Am vergangenen Sonntag kam es in der Berliner Kreisliga A zu einem Vorfall, der für Aufsehen sorgte: Das Spiel zwischen BSV Al Dersimspor II, in dem der ehemalige Nationalspieler Max Kruse aktiv ist, und dem Influencer-Team Delay Sports musste aufgrund von schweren Ausschreitungen abgebrochen werden. Die Polizei wurde gerufen, um die Lage zu beruhigen, nachdem es zu gewalttätigen Szenen auf und neben dem Spielfeld kam.

Die Partie war als unbeschwertes Fußballspiel zwischen zwei lokal bekannten Teams gestartet. Al Dersimspor II, das Team von Max Kruse, und Delay Sports, ein Verein, der von mehreren bekannten Twitch-Streamern gegründet wurde, standen sich gegenüber. Die Begegnung verlief zunächst spannend, mit einem Zwischenstand von 2:2 nach regulärer Spielzeit.

Vorfall während der Nachspielzeit

Der entscheidende Moment ereignete sich in der fünften Minute der Nachspielzeit, als Delay Sports das 3:2 erzielte. Ein Spieler von Delay Sports hatte zuvor den Torhüter von Al Dersimspor II gefoult, was jedoch vom Schiedsrichter nicht geahndet wurde. Diese Entscheidung führte zu massiven Protesten seitens der Spieler und Zuschauer von Al Dersimspor, was die Situation auf dem Platz weiter anheizte.

Nach dem Tor kam es zu Provokationen durch Spieler von Delay Sports, was schließlich zu einem Platzsturm von enttäuschten und aufgebrachten Fans von Al Dersimspor führte. Es gab tumultartige Szenen, in denen Zuschauer das Spielfeld betraten und mit Spielern von Delay Sports in Konflikt gerieten. Die Situation eskalierte, als mehrere Rote Karten gezeigt wurden und sich große Gruppen von Spielern und Zuschauern auf dem Feld versammelten.

Reaktionen der Beteiligten

Max Kruse äußerte sich nach dem Spiel in einem Video auf Instagram und verurteilte die Gewalt auf dem Platz: „Das hat im Fußball nichts zu suchen. Emotionen gehören dazu, aber Gewalt hat im Fußball grundsätzlich nichts zu suchen.“ Er sprach zudem eine Entschuldigung im Namen seines Vereins aus und betonte, dass ein solches Verhalten nicht toleriert werden darf. Kruse hob hervor, dass Provokationen zwar nicht hilfreich sind, die Reaktion der Zuschauer jedoch nicht gerechtfertigt sein könne.

Der Gründer von Delay Sports, Elias Nerlich, berichtete ebenfalls über die Vorfälle und zeigte sich schockiert über die Aggressionen der Zuschauer. Er erklärte, dass es zwar oft emotional im Fußball zugehe, jedoch die körperlichen Angriffe auf seine Spieler inakzeptabel seien. „Emotionen gehören zum Fußball dazu. Aber dass dann Leute anfangen, auf unsere loszugehen. Was ist denn das bitte?“, so Nerlich in einem Instagram-Post.

Polizeilicher Einsatz

Die Polizei traf mit mehreren Einsatzwagen ein, um die Situation zu deeskalieren. Der Schiedsrichter sah sich gezwungen, die Partie nach 108 Minuten abzubrechen, nachdem die Kontrolle über das Spiel und die anwesenden Zuschauer verloren ging. Dies ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Berliner Kreisliga, jedoch sticht dieser aufgrund der Beteiligung eines prominenten Spielers wie Max Kruse hervor.

Die zuständigen Sportgerichte werden nun entscheiden, welche Konsequenzen aus diesem Vorfall gezogen werden. Es bleibt abzuwarten, ob die beteiligten Spieler und Vereine mit Sanktionen rechnen müssen. Kruse, der seine Profi-Karriere beendet hat und seit April 2024 für Al Dersimspor II spielt, hat durch diesen Vorfall seine Sorgen über die Gewalt im Amateurfußball geäußert.

Fazit

Der Vorfall im Berliner Fußball zeigt, wie schnell eine Partie in Gewalt umschlagen kann, selbst in den unteren Ligen. Sowohl Max Kruse als auch Elias Nerlich haben betont, dass der Fußball ein Spiel des Respekts und der Fairness sein sollte, und dass solche Ausschreitungen nicht toleriert werden dürfen. Die Diskussion über die Sicherheit im Amateurfußball wird durch diesen Vorfall sicherlich wieder neu entfacht.

Die Ereignisse erinnern daran, dass Fußball nicht nur ein Sport, sondern auch eine Plattform für Emotionen und Auseinandersetzungen ist. Ob und wie sich solche Vorkommnisse in Zukunft vermeiden lassen, bleibt eine Herausforderung für alle Beteiligten.

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 in Kategorie: 
Sport

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