BVG-Warnstreik legt Berliner Nahverkehr lahm
Der Berliner öffentliche Nahverkehr wurde am Montag, den 26. Januar 2025, von einem ganztägigen Warnstreik der Gewerkschaft Verdi massiv beeinträchtigt. Wie rbb24 berichtete, fuhren keine U-Bahnen und Straßenbahnen, und auch die meisten Busse blieben in den Depots. Der Streik begann in den frühen Morgenstunden und dauerte bis Dienstagmorgen, 3 Uhr, an. Wie n-tv meldete, waren von dem Ausstand der Regionalverkehr der Deutschen Bahn und die S-Bahnen nicht betroffen. Laut rbb24 fuhren einige Buslinien, die von Subunternehmen betrieben werden, sowie die Fähren der Linien F10, F11 und F12 weiterhin. Auch die Angebote von Muva und Jelbi waren nicht vom Streik betroffen.
Hintergrund des Streiks sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen Verdi und der BVG. Verdi fordert eine monatliche Gehaltserhöhung von 750 Euro für die rund 16.000 Beschäftigten. Wie die taz in einem Interview mit Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt berichtete, sieht die Gewerkschaft einen erheblichen Nachholbedarf bei den Gehältern, insbesondere angesichts der hohen Inflation der letzten Jahre. Die BVG hat die Forderungen jedoch als "unfinanzierbar" zurückgewiesen. Wie kklamm.de berichtet, kritisiert die BVG die Gewerkschaft für Verzögerungstaktiken, da in der ersten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt wurde. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) bezeichnete die Forderungen von Verdi im rbb24 Inforadio als unfinanzierbar. Sie verwies auf finanzielle Vorkehrungen im Verkehrsvertrag zwischen Senat und BVG für höhere Personalkosten, betonte aber auch, dass Leistungseinschränkungen nicht ausgeschlossen werden könnten, sollten diese nicht ausreichen.
Die S-Bahn reagierte auf den Streik mit zusätzlichen Fahrten der S5 zwischen 9 und 14 Uhr. Wie rbb24 berichtete, fuhr die S5 in diesem Zeitraum neun Mal pro Stunde statt der üblichen sechs Mal. Trotz des Streiks funktionierte die BVG-App wie gewohnt, was zu Beschwerden von Nutzern führte, da die App Verbindungen für U-Bahnen und Straßenbahnen anzeigte, obwohl diese aufgrund des Streiks nicht fuhren.
Der Streik führte zu erheblichen Verkehrsbehinderungen in Berlin. Die Berliner Verkehrszentrale (VIZ) rechnete laut rbb24 mit deutlich längeren Fahrzeiten, vor allem auf den Stadtautobahnen und den zuführenden Bundesstraßen. Auch im Stadtgebiet wurde mit erheblichen Staus gerechnet.
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Verdi und BVG ist für den 31. Januar geplant. Wie Heise online berichtete, soll die BVG dann ein Angebot vorlegen. Verdi-Verhandlungsführer Arndt betonte gegenüber der taz die Möglichkeit eines unbefristeten Streiks, sollte es am Verhandlungstisch zu einem Stillstand kommen.
Quellen:
- https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/01/liveticker-bvg-warnstreik-berlin-tarifkonflikt.html
- https://www.heise.de/news/Warnstreik-im-Berliner-Nahverkehr-viele-Ausfaelle-erwartet-10256919.html
- https://www.it-boltwise.de/warnstreik-in-berlin-verdi-fordert-gehaltserhoehung-fuer-bvg-mitarbeiter.html
- https://taz.de/Streik-bei-Berliner-Verkehrsbetrieben/!6061912/
- https://www.klamm.de/news/warnstreik-legt-berliner-nahverkehr-lahm-spannungen-zwischen-verdi-und-bvg-64N20250127063721.html
- https://www.n-tv.de/ticker/Fahrgaeste-der-Berliner-Verkehrsbetriebe-muessen-sich-auf-erhebliche-Beeintraechtigungen-einstellen-article25516672.html