Bundeskanzler Olaf Scholz wird voraussichtlich am kommenden Montag, nach dem Verzicht von Verteidigungsminister Boris Pistorius auf eine eigene Kandidatur, vom SPD-Parteivorstand zum Kanzlerkandidaten gekürt. SPD-Chef Lars Klingbeil erklärte in Berlin, die Partei wolle "schnell Klarheit schaffen" und mit Scholz in den Bundestagswahlkampf ziehen. Diese Meldung wurde am 21. November 2024 sowohl vom Spiegel als auch von stern.de verbreitet.
Pistorius hatte seinen Verzicht auf die Kanzlerkandidatur am Abend des 21. November 2024 in einem online veröffentlichten Video bekanntgegeben. Er betonte den persönlichen Charakter seiner Entscheidung und bezeichnete Scholz als "hervorragenden Bundeskanzler". Laut Bild ging dieser Entscheidung eine interne Erklärung von Scholz voraus, wonach er selbst weiterhin für das Kanzleramt kandidieren wolle. Focus Online zitierte Pistorius mit den Worten, er habe die Debatte um die Kanzlerkandidatur nicht angestrebt und wolle seine Arbeit als Verteidigungsminister fortsetzen, für die er eine zweite Amtszeit anstrebe.
Die Diskussionen der letzten Wochen um die Kanzlerkandidatur hatten in der SPD für Unruhe gesorgt. Pistorius, dessen Popularitätswerte deutlich über denen von Scholz lagen, wurde von vielen in der SPD als aussichtsreicherer Kandidat gehandelt. Wie die Ruhr Nachrichten berichteten, drängten hochrangige SPD-Mitglieder auf eine zügige Entscheidung für Scholz. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze unterstrich im Deutschlandfunk Scholz' Führungsstärke in schwierigen Zeiten. Der ARD-Deutschlandtrend vom 21. November 2024, von Focus Online zitiert, sieht die SPD bei 14 Prozent, gleichauf mit den Grünen.
Mit der voraussichtlichen Nominierung von Scholz am Montag dürften die Spekulationen um die Kanzlerkandidatur ein Ende finden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die SPD im Wahlkampf präsentieren und ob Scholz die Wähler überzeugen kann.
Quellen:
Spiegel Online
stern.de
Focus Online
Bild
Ruhr Nachrichten
dpa