Union Berlin gastiert am Samstag beim VfL Wolfsburg. Die Berliner haben dabei die Chance, gleich zwei Serien zu durchbrechen: ihre eigene Negativserie in Wolfsburg und die aktuelle Heimschwäche der Wölfe. Der VfL wartet in dieser Bundesliga-Saison noch auf seinen ersten Heimsieg und rangiert derzeit auf Platz 12 der Tabelle. Union hingegen belegt den 6. Platz und könnte mit einem Auswärtserfolg den Abstand zu den Wolfsburgern vergrößern und sich im Rennen um die internationalen Plätze etablieren.
Wie rbb24 berichtet, konnte Union in der Bundesliga in Wolfsburg bisher noch nie gewinnen (vier Niederlagen, ein Unentschieden). Nach zehn Spieltagen steht Union mit 16 Punkten und einem Torverhältnis von 9:8 positiv da. Besonders die geringe Anzahl erzielter Tore ist bemerkenswert: Sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung einstellig nach zehn Spieltagen war zuletzt der FC Ingolstadt in der Saison 2015/16 – unter Ralph Hasenhüttl, dem aktuellen Trainer des VfL Wolfsburg.
Die Wölfe sind laut rbb24 seit vier Wochen ungeschlagen (zwei Siege, zwei Unentschieden). Lars Vollmering, langjähriger VfL-Experte und Podcaster („Wölferadio“), analysiert im rbb24-Bericht die Situation der Wolfsburger. Der 12. Tabellenplatz sei „absolutes Mittelmaß“ und vor allem der Tatsache geschuldet, dass Wolfsburg noch keinen Heimsieg einfahren konnte. Mangelnde Konstanz in den Leistungen des Teams und Verletzungsprobleme, besonders im kreativen Bereich, seien weitere Faktoren, so Vollmering.
Im rbb24-Interview hebt Vollmering die Leistungen von Torhüter Kamil Grabara und Offensivspieler Mohamed Amoura hervor. Grabara habe den langjährigen Stammtorhüter Koen Casteels vergessen gemacht und gehöre laut Vollmering „bereits jetzt zu den Top-5-Torhütern der Bundesliga“. Amoura, Leihgabe von Union Saint-Gilloise, habe in acht Bundesliga-Einsätzen schon zwei Tore erzielt und sechs vorbereitet und sei ein wichtiger Bestandteil des Wolfsburger Umschalt- und Konterspiels.
Die Stimmung unter den Wolfsburger Fans sei laut Vollmering (rbb24) trotz der durchwachsenen Ergebnisse relativ ruhig. Die Entlassung von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer im April habe jedoch für Unruhe gesorgt. Auch die homophobe Äußerung von Kevin Behrens Ende September habe negative Schlagzeilen verursacht.
Union-Trainer Urs Fischer sieht laut rbb24 keine grundsätzliche Heimschwäche bei den Wölfen: „Wolfsburg hatte zuhause einfach auch Pech und gegen starke Gegner gespielt.“ Die Pressekonferenz mit VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des rbb24-Beitrags noch nicht stattgefunden. Union kann voraussichtlich wieder auf Josip Juranovic und Lucas Tousart zurückgreifen. Für Tom Rothe kommt ein Einsatz wahrscheinlich noch zu früh.
Vollmering tippt im rbb24-Bericht auf einen 2:1-Heimsieg der Wölfe: "Irgendwann muss man ja mal zuhause gewinnen." Die rbb24-Redaktion prognostiziert ein 1:1-Unentschieden.
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